Donnerstag, 25. Oktober 2012

O'zapft is!

Oans, zwoa, droa - gsuffa!
Uno, dos, tres - ¡chupa!

Jaja, die Deutschen sind so ein verrücktes Völkchen – Oktoberfest in Peru?!
Mittlerweile lässt sich dieses Bierspektakel ja überall miterleben und auch in Lima wollen es sich die Leute wohl nicht entgehen lassen... Und nicht nur ein kleines Festchen für die Deutschen gibt es hier, nein, insgesamt sieben Tage lang an zwei Wochenenden und an zwei verschiedenen Plätzen wird in großen Festzelten ein Oktoberfest veranstaltet.
War ja klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen wollten, als wir davon gehört haben. Auch wenn wir eigentlich viel von der peruanischen Kultur mitbekommen wollten – ein wenig Heimat in der Ferne war auch mal ganz schön :) Und der erste Biss in die Brezel war ein Traum!


Die Gelegenheit wurde gleicht genutzt, um sich mal wieder mir den anderen von Roten Kreuz hier zu treffen und so haben wir uns alle am Samstag (einige mit peruanischer Begleitung) auf dem Plaza Norte im Zentrum von Lima getroffen.
Erst mal ein Bier, war ja klar!


Das Bier war zwar kein Deutsches, sondern von einer peruanischen Brauerei (allerdings werden hier wohl alle Bierbrauereien in Peru von Deutschen geleitet, hat mir wer erzählt...) und es war sehr gut muss ich sagen :). Mindestens genauso gut war auch das Essen – es gab Weißwürste, Bratwürste, Thüringer, Schweinshaxe, Karfottelsalat, Sauerkraut... So richtig schön deutsch. Und auch wenn die Bratwurst nicht nach Bratwurst geschmeckt hat und das peruanische Essen ja eigentlich genial ist, gegen diese Auswahl hatten wir nichts einzuwenden und haben das Essen sehr genossen :). 


War erst das zweite Mal hier in Peru, dass ich etwas unperuanisches gegessen habe. Und dann noch eine Brezel, die wirklich super war nach all den labbrigen Wecken, dies hier sonst als gibt. Auch wenn die Brezel genauso wenig knusprig war... wo ist den hier die Kruste abgeblieben?
Die Stimmung war echt super, gemischte Musik von der Band auf der Bühne in Dirndl und Lederhosen und es waren wirklich jede Menge Peruaner da und kaum Deutsche zu entdecken. Es wurden Bierbechertürme gebaut, beim Hau-den-Lukas konnten wir lustige Hüte gewinnen und ausgiebig getanzt vor der Bühne haben wir natürlich auch – mit Polonaise.


Dann haben wir auch noch Leute vom Cruz Roja Peruana getroffen, die zum Arbeiten auf dem Fest waren, und haben natürlich gleich ein Foto gemacht :).


Später sind wir dann noch mit den neu kennengelernten Freiwilligen direkt neben dem Festzelt in eine Disco gegangen (die Musik aufm Oktoberfest hat dann schon auch irgendwie mal gereicht...), Ophera hieß die und war eher so schickimicki. Durch irgendwelche Bekanntschaften sind wir dann aber umsonst reingekommen und oben im VIP-Bereich gelandet... Bell und ich wurden dann gleich mal auf nen Tequila eingeladen und bis auf die Tatsache, dass unsere Jacken irgendwie abhanden gekommen sind, war es noch eine echt schöne Nacht.


Nachts im Taxi haben wir dann sogar nur eine dreiviertel Stunde nach Hause gebraucht – geht also sogar, wenn die Straßen nicht so voll sind :).
Allerdings hat uns der Ausflug in die Disco auch gezeigt, dass es in Peru doch etwas anders ist als in Deutschland – was ja auch irgendwie gut ist, sonst wärs ja langweilig. Es kommt zwar auch so normale Musik, wie man sie in Deutschland gewöhnt ist, aber oftmals auch Bachata, Salsa und Reggeaton. Die Musik ist super, aber Peruaner tanzen auch etwas anders als wir, denn es wird sehr häufig nicht in der Gruppe getanzt, sondern nur zu zweit. So findet man sich immer wieder vor einem Peruaner wieder, mit dem man dann zusammen tanzt – und manchmal nur schwer wieder los wird... :D. Auf die südamerikanische Musik wird dabei auch natürlich südamerikanisch getanzt, was ich eigentlich gut finde, weil ich ja sehr gerne Salsa tanze. Also hab ich mit einem an diesem Abend Salsa getanzt – nur um wieder festzustellen, dass Salsa in Peru einfach grundverschieden von dem Salsa ist, das ich kenne. Ziemlich schade, denn das, was in der Disco getanzt wird, ist bisher noch etwas seltsam... :)

Am Sonntag haben wir uns dann mal etwas ausgeruht, schließlich hatten wir davor eine anstrengende Woche. Die Jungs hatten nämlich Ferien, das heißt für uns, dass wir den ganzen Tag von morgens bis abends arbeiten und bei den Jungs sein müssen. Und ein Tag, der morgens um sechs anfängt (wenn keine Schule ist, dann erst eine halbe Stunde später als normal) und bis zum Abend geht, kann sich schon etwas ziehen...
Also, auch wenn hier viele spannende und toll klingende Dinge in meinem Blog stehen – die Arbeit sei nicht zu verachten. Ich beschreibe nur natürlich nicht jeden einzelnen Arbeitstag, denn wie das eben so ist im Alltag, passiert nicht immer all zu viel Spannendes während dem Essen zum Beispiel oder den Hausaufgaben ;).

Ansonsten laufen hier grad die Vorbereitungen auf das kommende Großevent hier in der Ciudad am Sonntag: 57. Geburtstag!
Eine riesen Geburtstagsfeier wird es wohl geben mit einer Menge Leute und viel zu Essen. Alle Pabellones führen einen Tanz vor, für den meine Jungs auch schon seit zwei Wochen üben, und auch wir Freiwilligen sind gerade dabei, unseren Tanz zu üben und überhaupt mal auf die Beine zu stellen... also ja, bin mal gespannt, was das wird :D. Immerhin haben wir einige fähige Tänzer unter uns, dann kann ich mich nach hinten stellen... ;)
Für die ganzen Stände werden auch schon irgendwelche Stangen aufgebaut und da mein Pabellón für die Schmückung des Comedors verantwortlich ist, habe ich mit meinen Hermanas die letzten Tage stundenlang Blumen und Tauben und Mönche aus Papier gebastelt.
Werde natürlich nächste Woche groß berichten, was hier an dem Tag so ging :).

Dann machts mal gut, liebe Leute!
¡Hasta prono!

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