Uno,
dos, tres - ¡chupa!
Jaja,
die Deutschen sind so ein verrücktes Völkchen – Oktoberfest in
Peru?!
Mittlerweile
lässt sich dieses Bierspektakel ja überall miterleben und auch in
Lima wollen es sich die Leute wohl nicht entgehen lassen... Und nicht
nur ein kleines Festchen für die Deutschen gibt es hier, nein,
insgesamt sieben Tage lang an zwei Wochenenden und an zwei
verschiedenen Plätzen wird in großen Festzelten ein Oktoberfest
veranstaltet.
War
ja klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen wollten, als wir
davon gehört haben. Auch wenn wir eigentlich viel von der
peruanischen Kultur mitbekommen wollten – ein wenig Heimat in der
Ferne war auch mal ganz schön :) Und der erste Biss in die Brezel
war ein Traum!
Die
Gelegenheit wurde gleicht genutzt, um sich mal wieder mir den anderen
von Roten Kreuz hier zu treffen und so haben wir uns alle am Samstag
(einige mit peruanischer Begleitung) auf dem Plaza Norte im Zentrum
von Lima getroffen.
Erst
mal ein Bier, war ja klar!
Das
Bier war zwar kein Deutsches, sondern von einer peruanischen Brauerei
(allerdings werden hier wohl alle Bierbrauereien in Peru von
Deutschen geleitet, hat mir wer erzählt...) und es war sehr gut muss
ich sagen :). Mindestens genauso gut war auch das Essen – es gab
Weißwürste, Bratwürste, Thüringer, Schweinshaxe, Karfottelsalat,
Sauerkraut... So richtig schön deutsch. Und auch wenn die Bratwurst
nicht nach Bratwurst geschmeckt hat und das peruanische Essen ja
eigentlich genial ist, gegen diese Auswahl hatten wir nichts
einzuwenden und haben das Essen sehr genossen :).
War erst das zweite
Mal hier in Peru, dass ich etwas unperuanisches gegessen habe. Und
dann noch eine Brezel, die wirklich super war nach all den labbrigen
Wecken, dies hier sonst als gibt. Auch wenn die Brezel genauso wenig
knusprig war... wo ist den hier die Kruste abgeblieben?
Die
Stimmung war echt super, gemischte Musik von der Band auf der Bühne
in Dirndl und Lederhosen und es waren wirklich jede Menge Peruaner da
und kaum Deutsche zu entdecken. Es wurden Bierbechertürme gebaut,
beim Hau-den-Lukas konnten wir lustige Hüte gewinnen und ausgiebig
getanzt vor der Bühne haben wir natürlich auch – mit Polonaise.
Dann
haben wir auch noch Leute vom Cruz Roja Peruana getroffen, die zum
Arbeiten auf dem Fest waren, und haben natürlich gleich ein Foto
gemacht :).
Später
sind wir dann noch mit den neu kennengelernten Freiwilligen direkt
neben dem Festzelt in eine Disco gegangen (die Musik aufm Oktoberfest
hat dann schon auch irgendwie mal gereicht...), Ophera hieß die und
war eher so schickimicki. Durch irgendwelche Bekanntschaften sind wir
dann aber umsonst reingekommen und oben im VIP-Bereich gelandet...
Bell und ich wurden dann gleich mal auf nen Tequila eingeladen und
bis auf die Tatsache, dass unsere Jacken irgendwie abhanden gekommen
sind, war es noch eine echt schöne Nacht.
Nachts
im Taxi haben wir dann sogar nur eine dreiviertel Stunde nach Hause
gebraucht – geht also sogar, wenn die Straßen nicht so voll sind
:).
Allerdings
hat uns der Ausflug in die Disco auch gezeigt, dass es in Peru doch
etwas anders ist als in Deutschland – was ja auch irgendwie gut
ist, sonst wärs ja langweilig. Es kommt zwar auch so normale Musik,
wie man sie in Deutschland gewöhnt ist, aber oftmals auch Bachata,
Salsa und Reggeaton. Die Musik ist super, aber Peruaner tanzen auch
etwas anders als wir, denn es wird sehr häufig nicht in der Gruppe
getanzt, sondern nur zu zweit. So findet man sich immer wieder vor
einem Peruaner wieder, mit dem man dann zusammen tanzt – und
manchmal nur schwer wieder los wird... :D. Auf die südamerikanische
Musik wird dabei auch natürlich südamerikanisch getanzt, was ich
eigentlich gut finde, weil ich ja sehr gerne Salsa tanze. Also hab
ich mit einem an diesem Abend Salsa getanzt – nur um wieder
festzustellen, dass Salsa in Peru einfach grundverschieden von dem
Salsa ist, das ich kenne. Ziemlich schade, denn das, was in der Disco
getanzt wird, ist bisher noch etwas seltsam... :)
Am
Sonntag haben wir uns dann mal etwas ausgeruht, schließlich hatten
wir davor eine anstrengende Woche. Die Jungs hatten nämlich Ferien,
das heißt für uns, dass wir den ganzen Tag von morgens bis abends
arbeiten und bei den Jungs sein müssen. Und ein Tag, der morgens um
sechs anfängt (wenn keine Schule ist, dann erst eine halbe Stunde
später als normal) und bis zum Abend geht, kann sich schon etwas
ziehen...
Also, auch wenn hier viele spannende und toll klingende
Dinge in meinem Blog stehen – die Arbeit sei nicht zu verachten.
Ich beschreibe nur natürlich nicht jeden einzelnen Arbeitstag, denn
wie das eben so ist im Alltag, passiert nicht immer all zu viel
Spannendes während dem Essen zum Beispiel oder den Hausaufgaben ;).
Ansonsten
laufen hier grad die Vorbereitungen auf das kommende Großevent hier
in der Ciudad am Sonntag: 57. Geburtstag!
Eine
riesen Geburtstagsfeier wird es wohl geben mit einer Menge Leute und
viel zu Essen. Alle Pabellones führen einen Tanz vor, für den meine
Jungs auch schon seit zwei Wochen üben, und auch wir Freiwilligen
sind gerade dabei, unseren Tanz zu üben und überhaupt mal auf die
Beine zu stellen... also ja, bin mal gespannt, was das wird :D.
Immerhin haben wir einige fähige Tänzer unter uns, dann kann ich
mich nach hinten stellen... ;)
Für
die ganzen Stände werden auch schon irgendwelche Stangen aufgebaut
und da mein Pabellón für die Schmückung des Comedors
verantwortlich ist, habe ich mit meinen Hermanas die letzten Tage
stundenlang Blumen und Tauben und Mönche aus Papier gebastelt.
Werde
natürlich nächste Woche groß berichten, was hier an dem Tag so
ging :).
Dann
machts mal gut, liebe Leute!
¡Hasta
prono!
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