Donnerstag, 29. November 2012

¡Famoso!

Keine drei Monate in Peru und schon haben Bell und ich es geschafft, so richtig berühmt zu werden! :D


Hier, schauts euch an - die peruanische 'Hola', ein Riesenhaufen Promis und Models und plötzlich sind da zwei nett anzusehende Voluntarias...



Und auf unsrer Rückseite ist Nicole Kidman...

Das musste hier mal noch dem Rest der Welt mitgeteilt werden :) 

¡Nos vemos!

Freitag, 23. November 2012

Irgendetwas stimmt da nicht...

Sieben Uhr morgens. Gemeinsam mit den Kindern bin ich nach dem Frühstück im Patio, dem Hof unsres Pabellóns, und warte darauf, dass wir in die Schule gehen können. Da wird es plötzlich heller und ich sehe, wie sich vereinzelte Sonnenstrahlen durch das dichte Grau des Himmels drängen. Wie wunderschön - Sonne um sieben Uhr morgens! Es wird langsam wirklich Sommer. Auch wenn sich die letzten Tage davon so gut wie gar nichts haben anmerken lassen, die heutige Hitze kündigt mehr an. Das erste Mal habe ich in Lima meine kurze Hose ausgepackt - das war bisher nur auf den Wochenendeausflügen möglich.
Und nicht nur sonnig war es, schön blau hat der Himmel gestrahlt, mit vereinzelten weißen Wolken. Und durch den klaren Tag war heute - genau elf Wochen seit meinem letzten Tag in Deutschland - der Mond am Himmel zu sehen. Elf Wochen in Peru, in Lima, musste ich verbringen, um mal den Mond nachts erblicken zu können.. :) Für die Kinder war der natürlich ein Highlight. Allerdings ist der Himmel mittlerweile schon wieder so zugezogen, dass er nur noch schwer zu sehen ist.

Aber das alles ist nicht das, was hier nicht stimmt, was hier nicht zusammenpasst. Vorgestern haben wir im Pabellon angefangen, Weihnachtsdeko zu basteln und aufzuhängen. (Bisher nur relativ unschönes Plastikzeug, aber hauptsache Deko.) Heute wurde in der Alabanza ein neues Liedblatt ausgeteilt, mit den Weihnachtsliedern. Seit mehreren Tagen schon wird in der Ciudad eine riesengroße Krippe aufgebaut. Und im Supermarkt und an manchen Marktständen weihnachtet es auch schon sehr.
Und da laufen wir alle plötzlich im Sommeroutfit durch die Gegend, wo doch eigentlich Schnee und Kachelofen und Weihnachtsmarkt mit dicker Jacke und Glühwein angesagt sein sollte!
Noch kommt also keine so wirkliche Weihnachtsstimmung hier auf - vielleicht kommt das aber auch eher, wenn es dann noch ein wenig näher rückt. Und ja, es ist einfach mal was anderes, ich will hier nicht sagen, dass es mir nicht gefällt :).

Ich muss mich nur langsam ranhalten, denn ich habe vor, für meine Kleinen einen Adventskalender zu basteln, mit ein paar deutschen Süßigkeiten. Denn so etwas wie einen Adventskalender hat man hier in Peru leider nicht und es ist doch eine sehr schöne Art, um sich auf Weihnachten zu freuen. Und meine Jungs sind für Süßigkeiten ja sowieso immer zu haben...

Mehr weihnachtliches gibts in nächster Zeit natürlich noch - aber die letzten Tage und eigentlich schon Wochen sind hier gerade so vollgestopft, da finde ich kaum Zeit für mich und Dinge wie hier.

Also bis bald liebe Leute - einen Weihnachtsmarktgang mit Schneeflocken und Glühwein und frieren bitte für mich mit machen! :)

Dienstag, 13. November 2012

Lunahuaná

Lunahuaná - zu deutsch der, der die Menschen bestraft - hieß unser Reiseziel fürs Wochenende. Südlich von Lima auf knapp 500m Höhe, direkt am reißenden Fluss Caete gelegen. 
Aus diesem Ausflug habe ich gelernt: 
1. Reisen in Peru ist wirklich einfach, insofern man seine Richtung und die richtige Bushaltestelle kennt
2. Auch kleine Mücken können heftige Stiche hinterlassen
3. Pisco schmeckt vermischt mit jeglicher Frucht sehr lecker
4. Man kann sich nach zwei Monaten Abstinenz wirklich sehr über den Sternenhimmel und über Regen freuen
5. Direkt vor Ort ist alles am einfachsten und am billigsten
6. Ab sofort wird Sonnencreme mitgenommen, wenn ich mich mehr als eine Stunde von Lima entferne


Wenn ich da diese Liste und vor allem unsere Fotos betrachte - ja, es hat sich mal wieder gelohnt, übers Wochenende aus Lima herauszufahren.


Nur einige hundert Meter von der Ciudad entfernt gibt es eine Bushaltestelle, an die wir - das heißt die deutschen Mädels der Ciudad, Bell, Cosima und ich - uns Samstagmorgen in aller Frühe gestellt haben. Schon nach nur wenigen Minuten kam ein Bus, der uns in den Süden mitgenommen hat, sehr schön. Umgestiegen in San Vincente de Cañete, einem Ort an der Küste Limas, in ein Mototaxi, das uns einen Ort weiter gebracht hat. Dort gings dann mit einem Colectivo (Taxis, die wie Busse jeden am Straßenrand mitnehmen) weiter nach Lunahuaná. 

Nachdem die Reise doch so angenehm gut verlaufen war, erblickten wir nach etwas mehr als drei Stunden Fahrt das kleine Örtchen in strahlendem Sonnenschein. Wie schön es war, mal wieder im gleißenden Licht der Sonne zu stehen - es war fast zu heiß, wir Limeñas sind das ja schon gar nicht mehr gewöhnt. Nachdem schnell ein billiges, aber dennoch schönes Hostel gefunden wurde - das sogar für Peruaner eine winzige Eingangstür hatte - gabs erst einmal lecker Frühstück. Yuca frita con queso hieß das bei mir, was frittierte Yucastücke (Wurzeln der Maniokpflanze) mit einer Art gebratenem Fetakäse waren - sehr zu empfehlen mal wieder. 


Für den Nachmittag war dann Rafting auf dem Río Cañete angesagt, was die Hauptsächliche Touristenattraktion für Lunahuaná ist und auch der hauptsächliche Grund, warum wir dorthin gefahren sind. 


 

Dank der gefühlten hundert Leute, die einen ständig auf der Straße ansprechen und ihre Raftingtouren verkaufen wollen, war es nicht sehr schwer, eine solche zu starten. Ausgerüstet mit Helm, Schwimmweste und Paddel gings dann mit lautem '¡Alto!', '¡Adelante!' und '¡Atrás!' in hoher Geschwindigkeit und mit einer Menge Spaß den Fluss hinunter. Klatschnass wurden wir dabei natürlich und ich habe nur grade so meinen Kopf nicht durch eine sehr tief hängende Brücke verloren...



Um die Sonne noch ein wenig zu genießen, haben wir uns dann auf dem Plaza de Armas - der übrigens eine schöne und mal wieder von außen nur halb angemalte Kirche besitzt - trocknen lassen. Irgendwann habe ich mich gefragt, wieso denn meine Beine so entsetzlich jucken und wir mussten feststellen, dass wir von einer Horde minikleiner Mücken angefallen wurden. Diese Mistviecher haben uns die ganzen Beine verstochen und  trotz ihrer winzigen Größe waren das krasse Moskitos - jeder Stich war so tief, dass sogar Blut hervorgekommen ist. Nunja, so haben wir neben schönen peruanischen Dingen wie Taschen und Armbänder vom süßen Markt dort, auch noch eine Menge juckende Mückenstiche als Souvenirs davongetragen.
Weiter gings dann nach Catapalla, einem kleinen Örtchen nur einige Minuten von Lunahuaná entfernt. Die ganze Region des Cañetetals ist auch für ihre Viñas, die Weinberge und damit Anbaugebiete für Wein und Pisco, berühmt. Eine kostenlose Pisco- und Weinprobe wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Pisco pur ist leider wie so ziemlich jeder Schnaps nicht unbedingt lecker, meiner Meinung nach, aber der Wein, der sehr süßer Dessertwein war und ganz anders war, als ich Wein gewohnt bin, war sehr fein.


Plötzlich konnten wir einen wunderschönen Regenbogen am Himmel entdecken und kurz darauf hat es angefangen zu regnen. Regen, wie schön! :) Das erste Mal hier in Peru, dass es dicke Tropfen geregnet hat und nicht nur seltsamer Nieselregen, der sich eher anfühlt wie Nebel.


Eine kulinarische Spezialität in Lunahuaná sind dann noch die Camarones – Shrimps. Somit war auch unser Abendessen geplant und spät in der Nacht konnten wir dann auch noch das erste Mal hier in Peru Sterne am Himmel erblicken, wie schön! :)
Mit einem leckeren Piscococktail und einer Menge Sonne, Gesprächen und Nichtstun haben wir dann ein schönes erholsames Wochenende beendet und sind zurück nach Lima gefahren, um mit unseren Jungs in die Messe zu gehen – wie jeden Sonntagabend. 


Montagfrüh nach dem Putzen habe ich es dann geschafft – ich weiß nicht wie – mit meinem Knie ziemlich heftig auf den Boden zu fallen. Dadurch bin ich den Nachmittag über dann nur noch durch die Gegend gehumpelt und meine Hermana hat mir dann den Dienstag frei gegeben, damit ich mein Bein nicht mehr so belaste und ständig durch die Gegend laufe.
So hatte ich heute einen schönen freien Tag – bekomme aber nach dem vielen Sitzen so langsam einen Drang nach Bewegung...

Zum Schluss noch das hier: Ich freue mich immer sehr über Rückmeldung – ihr dürft mir gern mal ne Mail schreiben, wenn ihr meinen Blog gelesen habt :)
Ich will ja nicht nur mich mitteilen, sondern auch hören, was im Rest der Welt so vor sich geht!

Mit den liebsten Grüßen aus Peru -
Sonja :) 

Freitag, 9. November 2012

So isst man eine Mango

- auf peruanische Art und Weise!

Mittagessen am Donnerstag. Ab und zu gibts zum Nachtisch ein Stück Obst für jeden, so auch heute. Beim Verteilen habe ich mich schon über die mal wieder etwas fremd aussehenden Früchte gewundert, die sich dann aber als Minimangos herausgestellt haben. So kleine Mangos hatte ich davor echt noch nie gesehen. Für die Hermans gabs aber normal große ;).
Schon während dem Essen - natürlich nur mit ner Gabel, wie immer - hab ich mich gefragt, wie ich denn diese Mango gleich essen soll, mit einer Gabel? Meine Kinder haben alle immer nur einen kleinen Löffel, das stell ich mir genauso ungeschickt vor... Nachdem ich doch schließlich nach mehreren etwas missglückten Versuchen die perfekte Technik in unsrem Casa herausgefunden habe (und zwar mit Messer und Löffel...), war mir das am Mittagstisch etwas schleierhaft.
Nach Erklärungsversuchen der Kinder um mich herum, die es etwas lustig fanden, dass ich sie frage, wie man denn diese Mango essen soll, habe ich dann auch meine Mango auf peruanische Art gegessen.
Etwas wild, muss ich sagen - man schält sie, mit den Fingern und auch einfach mit den Zähnen. Was aber echt nicht gut funktioniert, weil Mangoschale nicht gerne vom Fleisch geht. Danach wird einfach abgebissen und um den Kern herumgegessen, wie so ein Apfel. Aber das ist eine etwas glitschigere und tropfendere Angelegenheit als bei einem Apfel. Nun ja, ich habs geschafft und lecker wars natürlich auch :).
Aber wie die meisten meiner Kinder die Mango dann später einfach komplett mit Schale gegessen haben (die auch in Peru nicht schmeckt, ich habs getestet...), hat mich etwas verwundert :D.

Gut, also um eine Erfahrung reicher dachte ich mir. Und fand es erwähnenswert genug, um es euch allen hier drin mitzuteilen.

Monat zwei wurde übrigens soeben beendet.
Ich fühle mich mittlerweile so richtig angekommen, Zuhause und im Alltag. Schön. :)


Und hiermit auch mal noch ein Dankeschön an all die fleißigen Leser hier! Ihr habt heute die 3000 Seitenaufrufe vollgemacht :) Ich kenn mich da zwar nicht so aus - aber 3000 klingt viel!
¡Gracias Jesús!

Montag, 5. November 2012

Pachacamac mit Käsebrot

Nach einer normalen und recht ereignislosen Arbeitswoche - abgesehen von zwei Feiertagen, an denen groß Messe war - stand ein komplett freier Samstag vor uns. Also habe ich mit Bell einen kleinen Ausflug gemacht und zwar nach Pachacamac, alte Ruinen am Rande von Lima.
Mit dem Colectivo gings hin und wir wussten ja, dass es ziemlich nah ist - doch hätten nicht gedacht, wie nah tatsächlich! Wir wohnen in San Juan ja schon sehr im Süden und deshalb war die Angabe im Reiseführer von 45 bis 60 Minuten für uns nicht so ganz richtig. Nach gerade mal einer viertel Stunde sind wir schon angekommen - was erheblich kürzer ist als zum Beispiel nach Miraflores.
Trotz blöderweise vergessenem Rot-Kreuz-Ausweis haben wir den billigeren Eintritt bekommen und dann erst mal das kleine Museum angeschaut. Danach gings in die Ruinen, die doch recht groß sind und uns einige Zeit auf den Füßen gehalten hat. Viel zu beschreiben gibts da jetzt dann aber nicht, es ist sehr sehr braun und sehr sehr sandig da. Aber auch echt schön anzusehen - vom Templo de Sol hat man sogar Aussicht aufs nahe gelegene Meer. Leider war nur das Wetter mal wieder nicht so und alles eher so grau, am Horizont war auch der Übergang von Meer und Himmel weniger gut zu erkennnen...





Danach gabs dort noch lecker Chaufa con Pollo und da der Tag aufgrund der kurzen Reise noch lange nicht um war, haben wir uns noch nach Miraflores aufgemacht. Im sehr netten Kulcafé, das wohl einer Deutschen gehört (wir haben sie aber nicht getroffen), haben wir uns einen feinen Nutella Latte gegönnt. Das Café ist echt schön und es gibt coole Sachen wie Kalter Hund, Apfelstrudel und Apfelschorle da :).


Noch einen kurzen Abstecher in Wong haben wir dann gemacht, einem der größten Supermärkte in Lima. Im Wong gibts wirklich ALLES - einerseits irgendwie gut, andererseits auch blöd. Einige deutsche Marken möchte ich eigentlich gar nicht hier finden, dafür bin ich nicht so weit weg gefahren...
Aber dort gibts wenigstens mal ordentlichen Käse und ich habe sogar ein Brot gefunden, das eine einigermaßen gute Kruste hatte und aus relativ vielen Körnern besteht.
Und so habe ich mir fürs Abendessen erst mal ein geniales Käsebrot gemacht - das war gut! Ich vermisse ja echt kaum etwas von Zuhause, aber son Vesper am Abend, das fehlt schon...

Dafür gibts hier natürlich dann wieder andere coole Sachen :). Abgesehen von den vielen Kilo Obst, die ich hier eh schon jeden Tag esse, haben Bell und ich uns auf dem Markt erst mal ne dicke fette Kokosnuss gekauft. Die wurde heute dann erst mal ausgelassen und danach natürlich so richtig schön auf dem Boden zertrümmert :D. Und ja, in der Pause frische Kokosnuss in der Sonne genießen - das hat auch was :).


Ansonsten solltet ihr nicht verpassen, in den Triberger Teil vom Südkurie zu schauen heute ;)

Besito :-*

Freitag, 2. November 2012

Gebackener Aniversario

Ein weiteres Hallo von der anderen Seite der Erde!

Schon wieder einiges passiert hier die letzten Tage... Ich versuche mich mal kurz zu halten :) Wenn ich das schaffe...

Letzte Woche hatten Bell und ich in unserer Pause natürlich nichts besseres zu tun, als zu arbeiten. Wir schaffen hier ja sonst auch nix ;). Nein, wir haben zwar unsere freie Zeit wirklich mit Arbeit verbracht, aber es hat echt Spaß gemacht - wir haben nämlich in der Bäckerei hier in der Ciudad ausgeholfen. Wegen dem anstehenden Geburtstag musste einiges gemacht werden und wir hatten sowieso schon Lust, uns in der Panadería mal zu engagieren.
Zwei Vormittage haben wir dann in netter Gesellschaft des Bäckers und seinen Gehilfen verbracht und dabei - sehr sehr viele Frühstücksweckchen-Kugeln gerollt (die Technik mussten wir erst mal rauskriegen, aber jetzt sind wir fast Profis!)
- unglaublich viele Stangen aus Turrón-Teig gerollt, die alle gleich lang genau gleich dick überall sein mussten (hat natürlich nicht soo geklappt) - Turrón ist eine sehr typische peruanische Süßigkeit
- andere Weckchen-Kugeln gerollt, für den Verkauf am Aniversario
- kleine Kränze geformt, die Rosquitos heißen und mit ner Menge Anis sind (woraus hier echt viele Dulces sind)
- dem Teig in der coolen Teigmaschine zugeschaut
- eine schicke weiße Hose, ein weißes Hemd und sowohl Kopfhaube als auch Mundschutz getragen.
Auf Grund der Menge gings zwar manchmal echt etwas in die Arme, aber es hat echt Spaß gemacht - wir werden mal wieder kommen :). Zum Abschluss an den zweiten Tag hat uns der Bäcker dann auch noch ein paar fertige Sachen probieren lassen - sehr genial! Den besten Alfajor bisher in Peru (an Debos kommen natürlich keine ran...) hab ich dann dort gegessen und eine Kugel aus Kokos mit goldbrauner süßer Kruste, die lauwarm aus dem Ofen kam - himmlisch! :)

Der Freitagabend hat dann harmlos mit einem deutsch-peruanischen Abend irgendwie von der Uni oder so in Barranco begonnen. Dort gabs n Bier und nen Berliner - war nett, aber bisschen langweilig da. War da mit Bell, Sarah und Dominik von der RotKreuz-Fraktion und natürlich sind wir dann noch weiter gezogen :).
Nach einer etwas wilden Nacht haben wir dann spontan unsere Pläne für Samstag geändert - wir wollten eigentlich Sarahs Familie besuchen - und haben eher einen verschlafenen Mittag gehabt.
Abends wurde dann noch etwas Halloween gefeiert, schließlich wohnen wir hier mit Amis zusammen, die alle ganz wild auf Halloween sind. So wurde Chicha (Getränk aus lila Mais) von unsren Jungs selbst gemacht - sehr fein! Und allerlei Süßigkeiten kamen zu einem Film auf den Tisch.


Das Großereignis 57. Geburtstag der Ciudad wurde dann am Sonntag erfolgreich überstanden. War für mich jetzt gar nicht mal so aufregend oder stressig, eher ein schöner Tag mit Essen+Programm :). Aber für alle, die für irgendetwas Verantwortung hatten - das heißt für so gut wie alle Erwachsenen - war es wohl ein stressiger Tag und eine Hermana hat nur gemeint, wie froh sie ist, dass endlich alles rum ist. Aber ist auch verständlich, eine riesen Menge der ganzen Leute, die die Ciudad finanzieren und sponsern waren da, da muss natürlich alles glatt laufen.
Der Tag hat mit einer Messe für alle begonnen, für die sich die Jungs alle richtig schick herausgeputzt hatten. Mit Hemden, Krawatten und Stoffhosen sahen sie wirklich sehr sehr süß aus :)


Danach gabs Essen, jeder Pabellón hat eine bestimmte Sache gekocht. Das etwas seltsame Ticketsystem, über das schon Wochen vorher hitzig diskutiert wurde, übergeh ich jetzt einfach mal... Für uns Freiwillige gabs auf jeden Fall Tallarines con Pollo und danach Mazamorra Morada mit Arroz con Leche, dazu gabs Chicha. Erklärung auf Deutsch: Hühnchen mit Nudeln, etwas Puddingartiges aus lila Mais mit Milchreis und Chicha ist das von Halloween. Chicha liebe ich hier ja eh, aber der Milchreis hat alles getoppt - genial schmeckt der hier einfach! :)


Hier ist die lange Straße, geschmückt und mit Tischen für jeden Pabellón und das Essen. Unsere Bastelkünste für den Comedor könnt ihr hier noch begutachten:


Danach bin ich unsinnigerweise im Pabellón helfen gegangen (weiß ja nicht, warum sie sagt, ich soll kommen - und dann steh ich ewig untätig rum, es gibt keine Aufgabe für mich und dann bin ich halt wieder gegangen. Ist hier wohl einfach so...) um mich danach selbst für unseren Auftritt umzuziehen.
Dann gings los, dem Alter nach hat jeder Pabellón einen Tanz aufgeführt, die meisten waren traditionelle Tänze aus allen Bereichen Perus. Es war echt cool, das so mit anzusehen, da alle traditionelle Kleidung getragen haben und echt schöne Sachen dabei waren. Meine Jungs hatten einen Tanz mit drei Teilen, einmal Costa, einmal Sierra und einmal Selva, das heißt aus allen Teilen Perus war was dabei. Sie hatten unglaublich süße Kostüme an und haben sehr herzig getanzt :)
Hier sind die Kleinen:




Ein Video gibts eigentlich auch, aber das ist mit den amerikanischen Freiwilligen leider gerade in Arequipa...
Ein bisschen kam man sich manchmal vor wie an Fasnacht, weil es wirklich wie Kostüme gewirkt hat, was die da zum Teil so anhatten.



Unser großer Auftritt kam dann natürlich auch, die Sorpresa der Freiwilligen mit einem Michael-Jackson-Medley und dem tollen Lied, auf das auch hier in Peru alle abfahren, als Finale. Da man mich zu Teilen gar nicht richtig sieht, zeig ich das Video, dass es davon gibt :D

--- es klappt irgendwie nicht - ich schau mal, wies anderes gehen könnte --- 

Nach dem Espectáculo war dann eigentlich auch schon alles wieder vorbei. Achja, die Bäckersachen, die verkauft wurden und bei denen wir zum Teil schließlich mitgeholfen hatten, muss ich euch natürlich auch noch demonstrieren :).


Am Montag wurde dann in der Messe morgens verkündet, dass alle Tutoren und sonstigen Leute, die in der Ciudad arbeiten, sich später noch treffen. Da wir erst letzte Woche einem zweistündigen Reunión beigewohnt hatten, dachten wir erst, das ist irgendwas nerviges. Doch dann stellte sich heraus, dass es ein fettes Essen für alle gab, da der Geburtstag so gut gelaufen ist. Pachamanca gabs, weils das am Sonntag auch für alle Geldgeber gab, aber für den Rest nicht. Pachamanca ist auch traditionell hier in Peru und so ganz sicher bin ich mir nicht, aber so weit ich weiß, wurde (oder wird) das mit heißen Steinen oder so in Erdlöchern gekocht. In der Küche der Ciudad haben die zwar das sicherlich nicht so gemacht, aber eben, traditionell ist das wohl so. Zum Essen gehören Hühnchenfleisch, Schweinefleisch, fette grüne Bohnen, Kartoffel und Süßkartoffel. Schmeckt - klar - echt lecker :). Und ist eines der echt wenigen Gerichte hier, die komplett ohne Reis anzutreffen sind...

Allein zum Essen könnt ich jetzt wieder Seiten schreiben - deshalb belass ichs jetzt mal hierbei.
Sonnige Grüße aus dem Frühling!
:)