Freitag, 28. Dezember 2012

Das Abenteuer geht los!

Ich bin dann mal weg. :)

Mal schauen, wie ich mich zwischenzeitlich melden kann - in ca. fünf Wochen bin ich aber wieder in der Stadt, das heißt so in sechs Wochen könnt ihr mit einem ausführlichsten Reisebericht rechnen.

Allen einen guten Rutsch - cuidanse!

:-*

Mittwoch, 26. Dezember 2012

La Noche Buena

Feliz Navidad wünsche ich euch allen noch einmal!

Die Noche Buena, die Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, wurde nun ausgiebig gefeiert. Damit ist Weihnachten in der Ciudad schon wieder relativ vorbei. Genauso wie alle Jungs letztendlich heute nach Hause gegangen sind. Und damit meine Ferienzeit angefangen hat. Was den heutigen Tag einerseits traurig, andererseits auch fröhlich stimmt.

Bueno, Weihnachten. Dieses Jahr einmal ganz anders als gewohnt. Und das nicht nur, weil hier Sommer ist... ehrlich gesagt hat es natürlich ausgerechnet in dieser Nacht geregnet! Es war zwar trotzdem nur Niesel, aber so stark wie noch nie zuvor in Lima. Der Wärme hat das aber trotzdem keinen Abbruch getan, die gabs nach wie vor. Aber wie ich gehört habe, ist auch das deutsche Weihnachten dieses Jahr sehr schneefrei und warm ausgefallen. Also war das ja gar nicht mal so anders :)
Wirklich anders war einfach die ganze Stimmung, die Leute und die Art zu feiern. Es gab kein gemütliches Abendessen im Familienkreis und ruhiges Geschenkeauspacken (schön nacheinander, damit auch alles angeschaut werden kann) vorm Kachelofen und keine Weihnachtsmesse mit lautem Orgelspiel und 'Oh du Fröhliche'.
Der 24. hat angefangen wie jeder normale Montagmorgen. Arbeitsbeginn um sechs Uhr morgens, dann wurde erst einmal 'Limpieza General' gemacht, das heißt Großputz. Bevor dann alle gehen muss natürlich alles super sauber sein. Danach haben die Jungs bis zum Mittagessen gespielt und ich hab etwas dieser Zeit genutzt, spontan noch mein Wichtelgeschenk zu kaufen (da wir erst am 25. wichteln, war ich gar nicht soo spät dran...). Nach dem Mittagessen im Pabellón, weil der Comedor schon für später gerichtet war, gabs eine Probe der 'Sorpresa' von uns Freiwilligen für die Jungs am Abend. Die Jungs haben sich dann alle hingelegt und geschlafen, damit sie auch nicht vor dem Geschenkeauspacken einschlafen, sondern bis tief in die Nacht fit sind.
Die 'Sorpresa' ist eine kleine Show zwischen Essen und Geschenkeauspacken, während der wir englische Weihnachtslieder singen, Lollies verteilen und weihnachtlich verkleidet durch die Gegend tanzen. Klingt wild - wars auch ;). Vor allem, weil technische Probleme alles etwas kompliziert gestaltet haben...

Der Weihnachtsabend hat dann mit der Messe um neun angefangen. Mit einem sehr süß gemachten Krippenspiel und etwas unweihnachtlicher Musik (aufgrund der E-Gitarre und einem etwas schrägen Chor) war es eine sehr schöne Messe.



Besonders toll war der Moment, als Jesu Geburt dargestellt wurde und in der dunklen Kirche jeder eine Kerze entzündet hat. Wunderschönes Kerzenlicht erhellte dadurch die Kirche und 'Adeste Fidelis' (Oh kommet ihr Hirten) war dazu der perfekte Soundtrack.


Dann gings in den Comedor, in dem alle Tische in einer langen Reihe aufgestellt wurden, was eine schöne Gemeinschaft geschaffen hat. In der Mitte waren alle Geschenke aufgetürmt, für jedes Pabellón ein Turm in seiner Farbe mit einem Geschenk für jeden der Jungs. Erst mal wurde gegessen - Reis, unglaublich leckrer Kartoffelbrei und ein (wohl besonderes) Stück Fleisch. War lecker, aber für mich nicht unbedingt ein wirkliches Weihnachtsessen. Vorallem die Soße hat gefehlt :D.


Danach haben wir uns bereit gemacht und die Jungs überrascht mit unsrer kleinen Sing- und Tanzeinlage. So ganz wie geplant liefs nicht, die Musik war zu leise und hat dann auch noch Hänger gehabt, aber an sich wars ziemlich witzig, etwas peinlich und nun ja, es wird ihnen schon gefallen haben :).
(Das Video dazu kann auf Wunsch angesehen werden - aber das kommt nicht hier rein...)


Wie an Silvester wurden dann erst die letzten Minuten, dann die letzten zehn Sekunden laut runtergezählt. Meine Jungs konnten es natürlich nicht erwarten und sind schon zwei Sekunden zu früh losgestürmt auf ihren Turm zu und dann gings ans große Geschenke auspacken. Wilde Sache mit ner Menge Geschrei und Papier und der großen Sensation eines Laptops in San Buenaventura. Ab zwölf Uhr war dann auch wirklich Weihnachten und alle sind durch die Gegend gelaufen um sich Küsschen zu geben und sich 'Feliz Navidad' zu wünschen. So viele Küsschen hab ich glaub noch nie an einem Abend bekommen bzw. gegeben, den mindestens die Hälfte aller Leute im Comedor sind früher oder später an einem vorbei und haben Frohe Weihnachten gesagt :).




Nachdem dann der ganze Boden voller Geschenkpapier war und es auch schon recht spät geworden war, sind dann alle in ihre Pabellóns zurück gegangen. Und da die Jungs am nächsten Morgen früh nach Hause gegangen sind, haben wir noch in der Nacht die gesamte Deko unsres Pabellóns aufgeräumt.

Meine allerliebsten Voluntarios:


Alles in allem muss ich sagen - es war ein wirklich sehr schönes, aber auch mal ein sehr anderes Weihnachten. Die heimelige Weihnachtsstimmung ist nicht so wirklich aufgekommen, aber ich bin schließlich auch hierher gekommen, um mal etwas anderes zu erleben :).
Das wars erst mal vom 24.
Die restlichen Weihnachtsaktivitäten folgen.

¡Feliz Navidad!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Es weihnachtet

Navidad, Navidad, blanca Navidad - eeh was singen wir da denn für ein Lied?

Von Schnee keine Spur und auch Kälte lässt sich hier nicht mehr blicken. Die vielen Plastikchristbäume und die blinkend bunte Lichterdeko, sowie das ständige Gedudel von Spanischen Weihnachtsliedern lassen zwar ein klein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen. Allerdings  fehlen ganz eindeutig der Weihnachtsmarkt, der Adventskalender, der Nikolaus, die Bredle und vor allem der Schnee, um hier so wirklich das Gefühl fürs kommende Fest zu bekommen.
Ich sitze gerade draußen in der Sonne und es ist einfach nur heiß. Und nicht nur das, die Sonne ist hier auch viel stärker als Zuhause - ich bekomm ständig Sonnenbrand, allein ne knappe Stunde Basketballspielen hat da schon wieder ausgereicht. Den dritten Advent haben wir wunderschön entspannend natürlich erst mal am Strand verbracht - eine halbe Stunde in den Süden fahren (in die Strände direkt vor Lima sind ziemlich hässlich) und schon konnten wir in die brausenden Wellen des Pazifiks springen. Die dritte Kerze anzuzünden habe ich dabei dann auch noch total vergessen...



Von unsrer genialen Weihnachtsdeko hier muss ich natürlich auch mal ausführlichst berichten. Nach und nach ist es immer mehr geworden, man konnte dem ganzen Prozess des Dekorierens richtig zuschauen - und mitgeholfen habe ich natürlich auch. Zum einen mal gibts an jedem Pabellón - und mittlerweile sogar in der Küche und der Lavandería - eine Krippe, die schon relativ groß sind. Unsre besteht witzigerweise aus einem halben Zoo, denn über Schafe und Hühner kann man auch Elefangen und Löwen und natürlich Lamas dort finden. Sie ist relativ kitschig muss ich sagen, ein bunter Haufen aus überhaupt nicht zusammenpassender Figuren.




Weiterhin hat jedes Pabellón ganz viele bunte Lichterketten und Lichterfiguren draußen aufgehängt. Es ist ungefähr jede Farbe zu finden und das Beste ist natürlich, dass die Lichter nicht einfach nur leuchten. Nein, wildes Blinken und Blitzen, jede Kette auf andere Art und Weise. Einfach nur brennen, wie langweilig! Den Eindruck habe ich zumindest :)




Auch die Kirche ist voller großer Glocken und Tannenzweige aus Plastik. Besonders schick sind die Kränze, die an jeder Säule aufgehängt wurden. Mit großen Schleifen verziert sitzen in den Kränzen kleine Schneemänner, Rentiere oder dickverpackte Weihnachtsmänner. Das die Kleinen hier mit einem Schneemann nicht mal richtig was anfangen können, macht ja nichts.


Erst vor ein paar Tagen wurde dann aus dem großen ca. fünf Meter hohen Metallgestell auch noch etwas Weihnachtliches. Ein leuchtender Riesentannenbaum wurde dort aufgebaut. Er besteht nur aus Lichtern, was ihn im Hellen nicht unbedingt schön wirken lässt. Aber im Dunkeln funkeln dann hunderte kleiner weißer (sehr schön: weiß) Lichter, was wirklich richtig toll aussieht.


Etwas ganz besonderes ist die Krippe der Ciudad. Vor einigen Wochen wurde angefangen, vor der Dirección etwas aufzubauen. Nach ca. drei Wochen war sie dann so gut wie pünktlich zum Dezemberanfang fertig. Eine Krippe, die eher wie ein kleines Haus ist und sowohl einen See, als auch Regen besitzt, Tag und Nacht simuliert und insgesamt eine ganze Landschaft mit verschiedenen Städten darstellt. Einen kleinen Teil des Sandes, der die Außenhülle schmückt, wurde sogar von mir an die Wand geklebt.
Es kommt auf den Bilder leider nicht so gut raus, aber ich hoffe, ihr versteht, wie das Ding so aufgebaut ist. Das erste Bild ist von Außen und die anderen dann direkt in die Fenster hineinfotografiert. Es ist wirklich beeindruckend, was hier so auf die Beine gestellt wird. Einer der Hermanos meinte noch zu mir, dass die gar nicht so groß sei - es gäbe viel größere. Aber wenn ich die mit der unter unserem Christbaum vergleiche, dann ist die ganz schön mini.





Da die Post hierher manchmal unglaublich lange dauert, habe ich mir aus ner Tafel Schokolade noch nen kleinen Adventskalender gebastelt - irgendwie muss man ja in Weihnachtsstimmung kommen, wenn einem der gang in dicker Winterjacke und mit Glühwein in der Hand über den Weihnachtsmarkt schon verwehrt wird. Die liebe Mama hat mir dann aber auch noch ein Adventspäckchen geschickt und sogar die liebe Mama von Bell hat mir Weihanchtstee geschickt. Danke an alle dafür :). Anfangs wurde der Tee auch noch fleißig getrunken, mittlerweile ist es aber so warm geworden, da ist es schwer, den Tagen auf den Beuteln hinterherzukommen...
Meine Jungs kennen Adventskalender hier gar nicht, deshalb hab ich ihnen einen gebastelt. Mit noch einigen deutschen Süßigkeiten, die ich von Zuhause mitgnommen hatte und schönem bunten Papier ist der sogar echt noch gut geworden. Jeden Abend darf einer der Jungs dann einen Zettel ziehen, auf dem die Namen der Kleinen drauf stehen. Der Gezogene darf dann das heutige Päckchen öffnen und das ist jeden Abend wieder etwas ganz besonderes (obwohl überall ähnliche Sachen drin sind...). Aber jeden Tag werde ich mehrmals gefragt, wer denn heute Abend dran ist - da das Zufall ist, kann ich da natürlich auch nichts zu sagen. Und jeder will immer den Zettel ziehen, da werde ich immer schon ganz früh bestürmt: 'Hermana, Hermana, heute darf ich den Namen ziehen, ja?' :). Und wenn das das Päckchen geöffnet wird, applaudieren alle ganz laut und freuen sich. Es ist echt schön, den Jungs damit so eine große Freude gemacht zu haben. Auch wenn ich glaube, dass sie den Sinn des Kalenders nicht hundertprozentig verstanden haben... ;)


Ansonten sagt mir mein Bildschirmhintergrund mit einer schön winterlichen schonacher Landschaft, dass Zuhause wenigstens noch alles beim Alten ist :)
Und der Versuch, hier einige Bredle zu backen, ist mehr oder weniger auch gut gegangen. Vanillekipferl und Haferflockenkekse sind zwar gut, aber unglaublich anders als gewohnt geworden - was am Nicht-Auffinden von ungesalzener Butter lag. Hier in Peru nutzt man irgendwie nur gesalzene, das haben die Bredle aber nicht so gut gefunden... Einige andere Sorten haben wir aufgrund der Butter, unglaublich teuren Nüssen, dem Fehlen weiterer Zutaten sowie wichtiger Küchengeräte, dann einfach mal ganz sein lassen. Meine Heidesand sind dann aber doch noch gut geworten und fast wie Zuhause :) Denn die fetten Supermärkte hatten dann doch ein verstecktes Regal mit Butter ohne Salz.


So, das wars jetzt erst mal so zur weihnachtlichen Stimmung und so. Es gibt noch viel viel mehr zu berichten, aber meine Pause neigt sich dem Ende und damit ihr mal wieder was zum Lesen bekommt - hier, bitte. :)
Ich hoffe, bald mal wieder Zeit zu finden!

Die sonnigsten Grüße nach Hause :-*

Montag, 3. Dezember 2012

Noche de Talentos - und was sonst noch so war

¡Buenos Días, Hermanos!

Grüße aus dem Sommer in den verschneiten Schwarzwald – und auch in die restlichen kalten Teile Deutschlands :)

Hier gibt’s mal eine Zusammenfassung der Aktivitäten der letzten zwei Wochen. Damit auch nichts Wichtiges verloren geht.

Großes Abenteuer

Vorweg erst einmal ein paar wichtige Daten:

Mitte Dezember bis Mitte März: Sommerferien in Peru (ja, Sommerferien und Weihnachten lässt sich hier kombinieren...)
25 Dezember bis 16 Februar: alle Jungs gehen nach Hause zu ihren Familien
26 Dezember bis 03 Februar: arbeitsfreie Zeit für alle Voluntäre und Tutoren

Das heißt also – nach Weihnachten stehen für mich erst einmal gute fünf Wochen Ferien an! :)
Ich muss sagen, wir haben uns diese Zeit aber auch redlich verdient. Nach so vielen Wochen Arbeit, mit so gesehen einigen Überstunden, durchgearbeiteten Feiertagen und einigen Wochenendevents kommt es gerade recht, mal ein wenig frei zu haben. In dieser Zeit werde ich aber natürlich nicht in der Ciudad herumsitzen und darauf warten, dass die Jungs wieder zurückkommen – nein, eine große Reise durch ganz Peru steht an!
Gemeinsam mit Bell und zwischenzeitlich eventuell noch anderen Freiwilligen werde ich fast die gesamte Zeit auserhalb Limas verbringen – denn Peru hat einiges zu bieten, wohin es sich lohnt zu reisen. Da uns aufgefallen ist, dass in nicht einmal mehr vier Wochen das ganze schon losgeht, haben Bell und ich mal mit der Planung angefangen dieses Wochenende. Bei einem leckren Capucchino und einem Süßkartoffelkuchen gings in einem Café an die Details.
Es ist wirklich nicht so einfach, so etwas auf ganz eigene Faus zu planen. Zum einen liegt das daran, dass Peru einfach viel zu viel hat, was sich anzuschauen lohnt. Am liebsten würde ich einfach alles anschauen und machen – aber selbst die fünf Wochen, die uns jetzt erst einmal zur Verfügung stehen, sind einfach viel zu kurz. Außerdem ist Peru ganz schön groß. Es gibt zwar bei weitem größere Länder, aber durch die Anden, die sich einmal quer durchs Land ziehen, kann für manch eine eigentlich kurze Strecke viele viele Stunden benötigt werden.
Zur genaueren Planung gibt’s dann mehr, wenn ich selbst mehr weiß... und wir mal mit Peruanern unsere bisherige Route abgesprochen haben, ob das so machbar ist :). Ganz grob siehts aber so aus:
  • Arequipa – die angeblich schönste Stadt Perus, Colca-Canyon mit Condoren, Vulkan Misti, große Silvesterfeier
  • Puno/Titicaca-See – der wunderschöne größte See Südamerikas mit viel inigener Bevölkerung
  • zurück nach Lima – wenn man vom Süden in den Norden will, bleibt einem nichts anderes übrig, als mal kurz zurückkehren...
  • Trujillo
  • Chiclayo oder Cajamarca
  • Chachapoya und Kuélap – in den Anden, untouristische aber wohl sehr coole Ruine
  • Yurimaguas und von dort zwei- bis dreitägige Bootsfahrt nach Iquitos
  • Iquitos – ab in den Dschungel!
  • Rückflug nach Lima
Ich bin mal gespannt!

Happy Birthday Laura!

Laura bzw. Carmen, eine unserer amerikanischen Freiwilligen, hatte am Mittwoch Geburtstag. Wie bisher bei jedem Geburtstag haben wir in der Kirche das schöne Geburtstagssegenslied gesungen und Nachmittags dann in der Dirección gemeinsam Torte gegessen. 


Samstagabend haben wir dann noch richtig gefeiert. Laura hat etwas ganz besonderes und wirklich ganz besonders leckeres für uns alle gekocht: Pastelón de Maduro, ein Rezept aus Puerto Rico, woher ihre Familie kommt. Das ganze war eine Lasagne, die aber nicht mit Nudeln, sondern mit Bananen gemacht ist. Dazu noch Hackfleisch, Gemüse und Käse – es war einfach genial! :) 




Nach diesem Essen hab ich richtig Lust auf die Selva, denn dort gibt’s ne Menge ähnlicher Dinge.
Später gings dann noch nach Miraflores tanzen, erst einmal in einen Salsaclub, den 'Son de Cuba'. Es war und ist zwar immernoch das eigentlich falsche Salsa für mich, aber ein Peruaner hat mir einigermaßen gezeigt, wie das hier so funktioniert. Der Schritt an sich ist auch echt einfach, aber dieses südamerikanische Hüftenschwingen, dass hier sowohl Männer als auch Frauen echt gut drauf haben, hat sich in meinen viel zu deutschen Tanzstil noch nicht genug integriert. Die liebe Eva und die anderen Rotkreuzler haben wir dort dann auch getroffen, denn Eva hat an diesem Tag auch noch Geburtstag gehabt :).




Nach einiger Zeit im 'Sabor Peruano', einem weitern Club, wurde es dann langsam Zeit zu gehen. Da Bell und ich aber noch mit Dominik auf seinen Bus gewartet haben, gab es dann spontan noch einen Abstecher in McDonalds. Ich hatte bisher zwar noch nicht den Drang, hier in Peru in McDonalds zu gehen, aber nach drei Monaten hier war das irgendwie echt mal witzig. Es gab dann erst mal nen McPollo (allein der Name ist genial :D), der 3,20 Soles gekostet hat, was so gut wie genau einem Euro entspricht. Und geschmeckt hats – exact wie Zuhause. Also alles gleich, wie langweilig eigentlich... ;) 

KFC

Wo ich schon bei den Fasfood-Restaurants angekommen bin, kann ich auch gleich weiter machen. Viel häufiger als McDonalds gibt’s nämlich Kentucky Fried Chicken hier in Lima. Und da nun die Vorweihnachtszeit mit einer Menge Ausflüge und Visitas für die Jungs begonnen hat, ging ein Ausflug gemeinsam mit Niño Jesús und San Antonio zum KFC. Dort gab es draußen einen großen Spielplatz, auf dem sich die Jungs erst einmal austoben konnten. Danach gabs lecker Pommes und paniertes Hühnchen – glücklicherweise auch für die Hermanas :).
An sich war das ganze nicht so arg spannend, aber ein paar schöne Bilder sind dabei noch entstanden.











Ausflug nach Lima Centro

Seit dreieinhalb Wochen habe ich nun morgens in der Pause zweimal die Woche noch einen kleinen Spanischkurs. Zur Grammatikwiederholung und einfach, weil ich das Gefühl habe, hier in der Ciudad ist es durch die vielen unperuanischen Leute nicht immer ganz einfach, richtig Spanisch zu lernen. Für den Kurs kommt eine nette junge Frau, Tania, von einer Universität in Lima extra für uns in die Ciudad.
Eine Doppelstunde Kurs ist dann aber mal etwas ausergewöhnlich gewesen: Wir, das heißt Bell und ich, haben mit Tania einen Ausflug nach Lima Centro gemacht, um dort ein Museum zu besichtigen. Wir waren dann im Museo San Francisco, das echt interessant und sehr schön war. Unter diesem Museum sind die Katakomben von Lima, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen haben. Leider durfte man dort nirgens Fotos machen, so kann ich euch nicht zeigen, wies da aussah. Weiter gings dann noch ins Museo de la Inquisición und über den Plaza de Armas. 



Nach leckrem Pollo a la Brasa (Brathähnchen mit Pommes) und einem Gang über einen Artesaníamarkt (Kunsthandwerd) mit lustigen Fellmützen, haben wir den Ausflug mit sehr leckeren Churros (mit süßer Creme gefüllte Teigrollen) beendet, die nicht billig aus der Maschine gekommen sind, sondern noch echt traditionell hergestellt werden.


Noche de Talentos

Das so gesehen wichtigste Ereignis der letzten Tage war die Noche de Talentos. Ein Samstagabend, der von den Freiwilligen organisiert wird und ganz im Zeichen der Talente der Jungs steht. Jeder, der Lust hat, kann daran teilnehmen und sich singend, tanzend, schauspielerisch, künstlerisch oder sonstwie unter Beweis stellen.


Schon einige Zeit vorher haben Jenny, meine englische Mitfreiwillige, und ich mit einigen unserer Jungs zum Beispiel schon einen kleinen Tanz auf Shakiras 'WakaWaka' einstudiert.
Es war ein sehr schöner Abend und die Jungs haben gezeigt, dass viele hier wirklich etwas drauf haben. Hermano Hugo, den wir diesen Freitag nun leider leider leider verabschieden müssen, hat dann noch Gitarre gespielt und 'Tears in Heaven' gesungen – auch ein echt schöner Moment.
Ein paar Bilderimpressionen gibt’s natürlich auch. Das ganze hat im Anfiteatro stattgefunden, das hier in der Ciudad vor kurzem gebaut wurde.





 Nun, damit das hier alles nicht viel zu lang wird, mach ich hier mal wieder Schluss. Auch wenn ich eigentlich noch genug mehr zu erzählen hätte. Aber freut euch in den nächsten Tagen schonmal auf nen kleinen Eintrag zu Weihnachten und der Adventszeit! :)

¡Cuidanse!

Donnerstag, 29. November 2012

¡Famoso!

Keine drei Monate in Peru und schon haben Bell und ich es geschafft, so richtig berühmt zu werden! :D


Hier, schauts euch an - die peruanische 'Hola', ein Riesenhaufen Promis und Models und plötzlich sind da zwei nett anzusehende Voluntarias...



Und auf unsrer Rückseite ist Nicole Kidman...

Das musste hier mal noch dem Rest der Welt mitgeteilt werden :) 

¡Nos vemos!

Freitag, 23. November 2012

Irgendetwas stimmt da nicht...

Sieben Uhr morgens. Gemeinsam mit den Kindern bin ich nach dem Frühstück im Patio, dem Hof unsres Pabellóns, und warte darauf, dass wir in die Schule gehen können. Da wird es plötzlich heller und ich sehe, wie sich vereinzelte Sonnenstrahlen durch das dichte Grau des Himmels drängen. Wie wunderschön - Sonne um sieben Uhr morgens! Es wird langsam wirklich Sommer. Auch wenn sich die letzten Tage davon so gut wie gar nichts haben anmerken lassen, die heutige Hitze kündigt mehr an. Das erste Mal habe ich in Lima meine kurze Hose ausgepackt - das war bisher nur auf den Wochenendeausflügen möglich.
Und nicht nur sonnig war es, schön blau hat der Himmel gestrahlt, mit vereinzelten weißen Wolken. Und durch den klaren Tag war heute - genau elf Wochen seit meinem letzten Tag in Deutschland - der Mond am Himmel zu sehen. Elf Wochen in Peru, in Lima, musste ich verbringen, um mal den Mond nachts erblicken zu können.. :) Für die Kinder war der natürlich ein Highlight. Allerdings ist der Himmel mittlerweile schon wieder so zugezogen, dass er nur noch schwer zu sehen ist.

Aber das alles ist nicht das, was hier nicht stimmt, was hier nicht zusammenpasst. Vorgestern haben wir im Pabellon angefangen, Weihnachtsdeko zu basteln und aufzuhängen. (Bisher nur relativ unschönes Plastikzeug, aber hauptsache Deko.) Heute wurde in der Alabanza ein neues Liedblatt ausgeteilt, mit den Weihnachtsliedern. Seit mehreren Tagen schon wird in der Ciudad eine riesengroße Krippe aufgebaut. Und im Supermarkt und an manchen Marktständen weihnachtet es auch schon sehr.
Und da laufen wir alle plötzlich im Sommeroutfit durch die Gegend, wo doch eigentlich Schnee und Kachelofen und Weihnachtsmarkt mit dicker Jacke und Glühwein angesagt sein sollte!
Noch kommt also keine so wirkliche Weihnachtsstimmung hier auf - vielleicht kommt das aber auch eher, wenn es dann noch ein wenig näher rückt. Und ja, es ist einfach mal was anderes, ich will hier nicht sagen, dass es mir nicht gefällt :).

Ich muss mich nur langsam ranhalten, denn ich habe vor, für meine Kleinen einen Adventskalender zu basteln, mit ein paar deutschen Süßigkeiten. Denn so etwas wie einen Adventskalender hat man hier in Peru leider nicht und es ist doch eine sehr schöne Art, um sich auf Weihnachten zu freuen. Und meine Jungs sind für Süßigkeiten ja sowieso immer zu haben...

Mehr weihnachtliches gibts in nächster Zeit natürlich noch - aber die letzten Tage und eigentlich schon Wochen sind hier gerade so vollgestopft, da finde ich kaum Zeit für mich und Dinge wie hier.

Also bis bald liebe Leute - einen Weihnachtsmarktgang mit Schneeflocken und Glühwein und frieren bitte für mich mit machen! :)

Dienstag, 13. November 2012

Lunahuaná

Lunahuaná - zu deutsch der, der die Menschen bestraft - hieß unser Reiseziel fürs Wochenende. Südlich von Lima auf knapp 500m Höhe, direkt am reißenden Fluss Caete gelegen. 
Aus diesem Ausflug habe ich gelernt: 
1. Reisen in Peru ist wirklich einfach, insofern man seine Richtung und die richtige Bushaltestelle kennt
2. Auch kleine Mücken können heftige Stiche hinterlassen
3. Pisco schmeckt vermischt mit jeglicher Frucht sehr lecker
4. Man kann sich nach zwei Monaten Abstinenz wirklich sehr über den Sternenhimmel und über Regen freuen
5. Direkt vor Ort ist alles am einfachsten und am billigsten
6. Ab sofort wird Sonnencreme mitgenommen, wenn ich mich mehr als eine Stunde von Lima entferne


Wenn ich da diese Liste und vor allem unsere Fotos betrachte - ja, es hat sich mal wieder gelohnt, übers Wochenende aus Lima herauszufahren.


Nur einige hundert Meter von der Ciudad entfernt gibt es eine Bushaltestelle, an die wir - das heißt die deutschen Mädels der Ciudad, Bell, Cosima und ich - uns Samstagmorgen in aller Frühe gestellt haben. Schon nach nur wenigen Minuten kam ein Bus, der uns in den Süden mitgenommen hat, sehr schön. Umgestiegen in San Vincente de Cañete, einem Ort an der Küste Limas, in ein Mototaxi, das uns einen Ort weiter gebracht hat. Dort gings dann mit einem Colectivo (Taxis, die wie Busse jeden am Straßenrand mitnehmen) weiter nach Lunahuaná. 

Nachdem die Reise doch so angenehm gut verlaufen war, erblickten wir nach etwas mehr als drei Stunden Fahrt das kleine Örtchen in strahlendem Sonnenschein. Wie schön es war, mal wieder im gleißenden Licht der Sonne zu stehen - es war fast zu heiß, wir Limeñas sind das ja schon gar nicht mehr gewöhnt. Nachdem schnell ein billiges, aber dennoch schönes Hostel gefunden wurde - das sogar für Peruaner eine winzige Eingangstür hatte - gabs erst einmal lecker Frühstück. Yuca frita con queso hieß das bei mir, was frittierte Yucastücke (Wurzeln der Maniokpflanze) mit einer Art gebratenem Fetakäse waren - sehr zu empfehlen mal wieder. 


Für den Nachmittag war dann Rafting auf dem Río Cañete angesagt, was die Hauptsächliche Touristenattraktion für Lunahuaná ist und auch der hauptsächliche Grund, warum wir dorthin gefahren sind. 


 

Dank der gefühlten hundert Leute, die einen ständig auf der Straße ansprechen und ihre Raftingtouren verkaufen wollen, war es nicht sehr schwer, eine solche zu starten. Ausgerüstet mit Helm, Schwimmweste und Paddel gings dann mit lautem '¡Alto!', '¡Adelante!' und '¡Atrás!' in hoher Geschwindigkeit und mit einer Menge Spaß den Fluss hinunter. Klatschnass wurden wir dabei natürlich und ich habe nur grade so meinen Kopf nicht durch eine sehr tief hängende Brücke verloren...



Um die Sonne noch ein wenig zu genießen, haben wir uns dann auf dem Plaza de Armas - der übrigens eine schöne und mal wieder von außen nur halb angemalte Kirche besitzt - trocknen lassen. Irgendwann habe ich mich gefragt, wieso denn meine Beine so entsetzlich jucken und wir mussten feststellen, dass wir von einer Horde minikleiner Mücken angefallen wurden. Diese Mistviecher haben uns die ganzen Beine verstochen und  trotz ihrer winzigen Größe waren das krasse Moskitos - jeder Stich war so tief, dass sogar Blut hervorgekommen ist. Nunja, so haben wir neben schönen peruanischen Dingen wie Taschen und Armbänder vom süßen Markt dort, auch noch eine Menge juckende Mückenstiche als Souvenirs davongetragen.
Weiter gings dann nach Catapalla, einem kleinen Örtchen nur einige Minuten von Lunahuaná entfernt. Die ganze Region des Cañetetals ist auch für ihre Viñas, die Weinberge und damit Anbaugebiete für Wein und Pisco, berühmt. Eine kostenlose Pisco- und Weinprobe wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Pisco pur ist leider wie so ziemlich jeder Schnaps nicht unbedingt lecker, meiner Meinung nach, aber der Wein, der sehr süßer Dessertwein war und ganz anders war, als ich Wein gewohnt bin, war sehr fein.


Plötzlich konnten wir einen wunderschönen Regenbogen am Himmel entdecken und kurz darauf hat es angefangen zu regnen. Regen, wie schön! :) Das erste Mal hier in Peru, dass es dicke Tropfen geregnet hat und nicht nur seltsamer Nieselregen, der sich eher anfühlt wie Nebel.


Eine kulinarische Spezialität in Lunahuaná sind dann noch die Camarones – Shrimps. Somit war auch unser Abendessen geplant und spät in der Nacht konnten wir dann auch noch das erste Mal hier in Peru Sterne am Himmel erblicken, wie schön! :)
Mit einem leckeren Piscococktail und einer Menge Sonne, Gesprächen und Nichtstun haben wir dann ein schönes erholsames Wochenende beendet und sind zurück nach Lima gefahren, um mit unseren Jungs in die Messe zu gehen – wie jeden Sonntagabend. 


Montagfrüh nach dem Putzen habe ich es dann geschafft – ich weiß nicht wie – mit meinem Knie ziemlich heftig auf den Boden zu fallen. Dadurch bin ich den Nachmittag über dann nur noch durch die Gegend gehumpelt und meine Hermana hat mir dann den Dienstag frei gegeben, damit ich mein Bein nicht mehr so belaste und ständig durch die Gegend laufe.
So hatte ich heute einen schönen freien Tag – bekomme aber nach dem vielen Sitzen so langsam einen Drang nach Bewegung...

Zum Schluss noch das hier: Ich freue mich immer sehr über Rückmeldung – ihr dürft mir gern mal ne Mail schreiben, wenn ihr meinen Blog gelesen habt :)
Ich will ja nicht nur mich mitteilen, sondern auch hören, was im Rest der Welt so vor sich geht!

Mit den liebsten Grüßen aus Peru -
Sonja :)