Freitag, 2. November 2012

Gebackener Aniversario

Ein weiteres Hallo von der anderen Seite der Erde!

Schon wieder einiges passiert hier die letzten Tage... Ich versuche mich mal kurz zu halten :) Wenn ich das schaffe...

Letzte Woche hatten Bell und ich in unserer Pause natürlich nichts besseres zu tun, als zu arbeiten. Wir schaffen hier ja sonst auch nix ;). Nein, wir haben zwar unsere freie Zeit wirklich mit Arbeit verbracht, aber es hat echt Spaß gemacht - wir haben nämlich in der Bäckerei hier in der Ciudad ausgeholfen. Wegen dem anstehenden Geburtstag musste einiges gemacht werden und wir hatten sowieso schon Lust, uns in der Panadería mal zu engagieren.
Zwei Vormittage haben wir dann in netter Gesellschaft des Bäckers und seinen Gehilfen verbracht und dabei - sehr sehr viele Frühstücksweckchen-Kugeln gerollt (die Technik mussten wir erst mal rauskriegen, aber jetzt sind wir fast Profis!)
- unglaublich viele Stangen aus Turrón-Teig gerollt, die alle gleich lang genau gleich dick überall sein mussten (hat natürlich nicht soo geklappt) - Turrón ist eine sehr typische peruanische Süßigkeit
- andere Weckchen-Kugeln gerollt, für den Verkauf am Aniversario
- kleine Kränze geformt, die Rosquitos heißen und mit ner Menge Anis sind (woraus hier echt viele Dulces sind)
- dem Teig in der coolen Teigmaschine zugeschaut
- eine schicke weiße Hose, ein weißes Hemd und sowohl Kopfhaube als auch Mundschutz getragen.
Auf Grund der Menge gings zwar manchmal echt etwas in die Arme, aber es hat echt Spaß gemacht - wir werden mal wieder kommen :). Zum Abschluss an den zweiten Tag hat uns der Bäcker dann auch noch ein paar fertige Sachen probieren lassen - sehr genial! Den besten Alfajor bisher in Peru (an Debos kommen natürlich keine ran...) hab ich dann dort gegessen und eine Kugel aus Kokos mit goldbrauner süßer Kruste, die lauwarm aus dem Ofen kam - himmlisch! :)

Der Freitagabend hat dann harmlos mit einem deutsch-peruanischen Abend irgendwie von der Uni oder so in Barranco begonnen. Dort gabs n Bier und nen Berliner - war nett, aber bisschen langweilig da. War da mit Bell, Sarah und Dominik von der RotKreuz-Fraktion und natürlich sind wir dann noch weiter gezogen :).
Nach einer etwas wilden Nacht haben wir dann spontan unsere Pläne für Samstag geändert - wir wollten eigentlich Sarahs Familie besuchen - und haben eher einen verschlafenen Mittag gehabt.
Abends wurde dann noch etwas Halloween gefeiert, schließlich wohnen wir hier mit Amis zusammen, die alle ganz wild auf Halloween sind. So wurde Chicha (Getränk aus lila Mais) von unsren Jungs selbst gemacht - sehr fein! Und allerlei Süßigkeiten kamen zu einem Film auf den Tisch.


Das Großereignis 57. Geburtstag der Ciudad wurde dann am Sonntag erfolgreich überstanden. War für mich jetzt gar nicht mal so aufregend oder stressig, eher ein schöner Tag mit Essen+Programm :). Aber für alle, die für irgendetwas Verantwortung hatten - das heißt für so gut wie alle Erwachsenen - war es wohl ein stressiger Tag und eine Hermana hat nur gemeint, wie froh sie ist, dass endlich alles rum ist. Aber ist auch verständlich, eine riesen Menge der ganzen Leute, die die Ciudad finanzieren und sponsern waren da, da muss natürlich alles glatt laufen.
Der Tag hat mit einer Messe für alle begonnen, für die sich die Jungs alle richtig schick herausgeputzt hatten. Mit Hemden, Krawatten und Stoffhosen sahen sie wirklich sehr sehr süß aus :)


Danach gabs Essen, jeder Pabellón hat eine bestimmte Sache gekocht. Das etwas seltsame Ticketsystem, über das schon Wochen vorher hitzig diskutiert wurde, übergeh ich jetzt einfach mal... Für uns Freiwillige gabs auf jeden Fall Tallarines con Pollo und danach Mazamorra Morada mit Arroz con Leche, dazu gabs Chicha. Erklärung auf Deutsch: Hühnchen mit Nudeln, etwas Puddingartiges aus lila Mais mit Milchreis und Chicha ist das von Halloween. Chicha liebe ich hier ja eh, aber der Milchreis hat alles getoppt - genial schmeckt der hier einfach! :)


Hier ist die lange Straße, geschmückt und mit Tischen für jeden Pabellón und das Essen. Unsere Bastelkünste für den Comedor könnt ihr hier noch begutachten:


Danach bin ich unsinnigerweise im Pabellón helfen gegangen (weiß ja nicht, warum sie sagt, ich soll kommen - und dann steh ich ewig untätig rum, es gibt keine Aufgabe für mich und dann bin ich halt wieder gegangen. Ist hier wohl einfach so...) um mich danach selbst für unseren Auftritt umzuziehen.
Dann gings los, dem Alter nach hat jeder Pabellón einen Tanz aufgeführt, die meisten waren traditionelle Tänze aus allen Bereichen Perus. Es war echt cool, das so mit anzusehen, da alle traditionelle Kleidung getragen haben und echt schöne Sachen dabei waren. Meine Jungs hatten einen Tanz mit drei Teilen, einmal Costa, einmal Sierra und einmal Selva, das heißt aus allen Teilen Perus war was dabei. Sie hatten unglaublich süße Kostüme an und haben sehr herzig getanzt :)
Hier sind die Kleinen:




Ein Video gibts eigentlich auch, aber das ist mit den amerikanischen Freiwilligen leider gerade in Arequipa...
Ein bisschen kam man sich manchmal vor wie an Fasnacht, weil es wirklich wie Kostüme gewirkt hat, was die da zum Teil so anhatten.



Unser großer Auftritt kam dann natürlich auch, die Sorpresa der Freiwilligen mit einem Michael-Jackson-Medley und dem tollen Lied, auf das auch hier in Peru alle abfahren, als Finale. Da man mich zu Teilen gar nicht richtig sieht, zeig ich das Video, dass es davon gibt :D

--- es klappt irgendwie nicht - ich schau mal, wies anderes gehen könnte --- 

Nach dem Espectáculo war dann eigentlich auch schon alles wieder vorbei. Achja, die Bäckersachen, die verkauft wurden und bei denen wir zum Teil schließlich mitgeholfen hatten, muss ich euch natürlich auch noch demonstrieren :).


Am Montag wurde dann in der Messe morgens verkündet, dass alle Tutoren und sonstigen Leute, die in der Ciudad arbeiten, sich später noch treffen. Da wir erst letzte Woche einem zweistündigen Reunión beigewohnt hatten, dachten wir erst, das ist irgendwas nerviges. Doch dann stellte sich heraus, dass es ein fettes Essen für alle gab, da der Geburtstag so gut gelaufen ist. Pachamanca gabs, weils das am Sonntag auch für alle Geldgeber gab, aber für den Rest nicht. Pachamanca ist auch traditionell hier in Peru und so ganz sicher bin ich mir nicht, aber so weit ich weiß, wurde (oder wird) das mit heißen Steinen oder so in Erdlöchern gekocht. In der Küche der Ciudad haben die zwar das sicherlich nicht so gemacht, aber eben, traditionell ist das wohl so. Zum Essen gehören Hühnchenfleisch, Schweinefleisch, fette grüne Bohnen, Kartoffel und Süßkartoffel. Schmeckt - klar - echt lecker :). Und ist eines der echt wenigen Gerichte hier, die komplett ohne Reis anzutreffen sind...

Allein zum Essen könnt ich jetzt wieder Seiten schreiben - deshalb belass ichs jetzt mal hierbei.
Sonnige Grüße aus dem Frühling!
:)

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