hier kommt eine kurze Unterbrechung der
Reiseberichte, um auch über die neusten Ereignisse hier in der
Ciudad zu berichten. Mittlerweile sind wir ja sogar schon im Monat
März angekommen, das heißt die Jungs sind zurück und hier ist
wieder alles voll im Gange.
Doch trotz dem vielen Leben, das hier
nun wieder herrscht und man sich nicht mehr ganz so einsam fühlt,
weil nur ungefähr die Hälfte aller Erwachsenen und überhaupt
keiner der Jungs da ist, ist alles etwas anders, als es letztes Jahr
aufgehört hat. Obwohl, nein. Es ist nicht etwas anders, es ist sogar
sehr anders.
Erst aber mal noch zurück zu den
letzten zwei Wochen der Zeit ohne die Jungs. Nachdem wir von unserer
Reise zurückgekehrt waren, startete die neue Woche mit der
sogenannten 'Capacitación'. Alle Tutoren, Freiwilligen und
Angestellten der Küche, Wäscherei, Bäckerei und dem Sekretariat
mussten an dieser viertägigen Veranstaltung teilnehmen – das heißt
sämtliches Personal. Jeweils vormittags und nachmittags haben sich
alle im Comedor eingefunden, dort gab es dann zu verschiedenen Themen
Vorträge. Es ging dabei unter anderem um Teamarbeit, die Ciudad, das
Profil der Jungs, die hier her kommen und das Profil derer, die
wieder gehen, Kinderpsychologie und Kinderrechte. Es war echt sehr
interessant und einiges kann auch für die kommenden Monate hilfreich
sein. Aber ich habe gemerkt, dass nach so langer Zeit ohne Schule das
Sitzen und Zuhören gar nicht mehr so einfach ist, als hätte man es
schon verlernt. Und dann das Ganze auch noch auf Spanisch...
Nach der Capacitación war dann nochmal
freie Zeit angesagt, die sehr entspannend war. Auf der Wiese liegen
und die Sonne genießen und eine tägliche Partie Volleyball standen
dort auf meinem Programm. Vor allem das Volleyballspielen hat richtig
Spaß gemacht, da sich immer eine echt große Gruppe gefunden hat und
die bunte Mischung aus Freiwilligen, Tutoren und Pre-Tutoren von den
Mönchen und einmal sogar von unseren Nonnen hier ergänzt wurde.
Dann kam der Samstag und mit ihm die
Jungs. Über den Morgen hinweg saß ich im Comedor und hab die
Ankömmlinge meines Pabellóns begrüßt. Im Laufe der ersten paar
Tage sind dann noch ein paar Nachzügler gekommen und nun habe ich
endgültige 29 Jungs im Alter von sechs bis neun Jahren in meiner
Familia. Das sind ganz schön viele mehr als letztes Jahr – und das
merkt man auch.
Nicht nur die Jungs machen mein
Pabellón nun zu etwas anderem, auch was meine Tutoren angeht, gab
und gibt es Neuerungen und Wechsel. Die erste Woche waren Jenny und
ich alleine mit einer der Hermanas vom letzten Jahr. Da wir daran
gewöhnt waren, zu fünft zu sein, hat man zu dritt mit einem Haufen
neuer Kinder gemerkt, dass man eine Menge mehr zu tun hat. Unter der
Woche hat meine Hermana dann studiert, weshalb sie die Nachmittage
nicht da war.
Das war natürlich ein Spaß, in der
ersten Woche mit den Neuen den halben Tag alleine zu sein. Wir haben
zwar Unterstützung von einer anderen Hermana bekommen, doch diese
war leider weniger hilfreich. So habe ich mich diese Tage eher als
Tutorin als als Freiwillige gefühlt – was die ersten Tage
schrecklich war, aufs Ende der Woche hin aber dann echt gut geklappt
hat.
Nach sieben Tagen vom aufstehen bis ins
Bett gehen Arbeit, war das Wochenende dann mehr als Willkommen. Für
mich und Bell hieß das – Zwischenseminar. Dazu gibts später dann
noch was.
Als wir Mittwoch wieder zurückkehrten,
war dann noch ein großer Wechsel im Pabellón. Am Wochenende hatten
einige der Hermanas der kleineren Familias gewechselt, Anordnung vom
Chef. Warum weiß keiner so genau und hundertprozentig glücklich
waren auch nicht alle damit. Ich arbeite jetzt also mit Hermana
Elisa, die das letzte Jahr mit Bell in Niño
Jesús war. Und dazu kommt dieses Wochenende dann noch eine meiner
Hermanas vom letzten Jahr, die bis jetzt noch am studieren war.
Und
dann sind wir für den kommenden Montag, wenn die Schule zum Glück
wieder anfängt, endlich wieder vollzählig und etwas Normalität
kann einkehren. Ganz schön kompliziert hier alles, nicht? :)
Auf jeden Fall kann ich nun sagen, dass ich noch nie so froh war, sagen zu können, dass die Schule wieder anfängt. Die letzten zwei Wochen waren trotz Seminarpause mehr als anstrengend und mit der morgendlichen Pause sind die Arbeitstage einfach viel angenehmer.
Auf jeden Fall kann ich nun sagen, dass ich noch nie so froh war, sagen zu können, dass die Schule wieder anfängt. Die letzten zwei Wochen waren trotz Seminarpause mehr als anstrengend und mit der morgendlichen Pause sind die Arbeitstage einfach viel angenehmer.
Dann
noch ein paar Worte zu meinen Kleinen. Die ersten zwei Tage mit den
Neuen dachte ich nur, dass die kommenden Wochen ziemlich schwer
werden. Der Großteil ist ganz neu in er Ciudad, einige kenne ich
schon vom letzten Jahr und einige waren davor in Niño Jesús. Die
meisten fangen also von vorne an und haben keine Ahnung von den
Ciudadregeln, wie man putzt, in der Reihe läuft, betet, sein Bett
macht oder von der Alabanza. Allerdings sind sie ziemlich schnell im
Lernen, was mich echt überrascht hat. Ich dachte, dass es viel
länger geht, bis das alles so einigermaßen klappt, aber schon am
dritten Tag hat man gemerkt, dass sie alle große Fortschritte
gemacht haben.
Schon
am vierten Tag war ich stolz, komplett alle Namen zu können – da
merkt man den Unterschied zum letzten Jahr beträchtlich. Als ich
hier angekommen bin, habe ich nach vier Wochen noch Namen
verwechselt. Auch sehe ich, dass ich mich mittlerweile unglaublich an
die Peruaner gewöhnt habe. Vor einem halben Jahr, als ich meine
Jungs das erste Mal gesehen habe, hatte ich 20 genau gleich
aussehende Kinder vor mir. Doch jetzt hatte ich damit gar keine
Probleme mehr, das alle ungefähr gleich groß sind und schwarze
kurze Haare haben und die selbe Kleidung tragen. Schon beim ersten
Blick hatte ich 29 unterschiedliche Jungs vor mir – beziehungsweise
27, wir haben nämlich zwei eineiige Zwillingspaare. Da muss ich
sagen, rufe ich einfach immer beide Namen, bei einem reagiert er dann
schon...
Dabei
habe ich aber gemerkt, wie lieb ich meine Kleinen schon nach der
ersten Woche gewonnen hatte. Bis auf zwei, drei, die ihren eigenen
Kopf haben und eher weniger hören, habe ich wirklich eine Menge
unglaublich Süßer wieder dieses Jahr. Auch das Verhältnis zu den
Jungs ist viel viel schnell eng geworden, als letztes Jahr. Schon
nach zwei Wochen fühle ich mich, wie am Anfang nach ungefähr drei
Monaten. Ich habe schon jetzt alle wirklich sehr in mein Herz
geschlossen.
Bueno.
Das waren hier so die Ereignisse der letzten Wochen in der Ciudad und
meine Gedanken dazu. Mal schauen, wie es jetzt weiter geht, wenn die
Schulzeit wieder anfängt und knapp 30 Kinder Hilfe bei den
Hausaufgaben wollen...
Damit
grüße ich euch alle und schicke etwas Sonne ins kalte Deutschland –
hier ist es einfach nur entsetzlich heiß, da vermisse ich richtig
den Schnee!
:)
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