Montag, 22. April 2013

La Familia ¾ – Lima


Nach einem langen Flug, einem zehn stündigen Aufenthalt in New York mit wilden U-Bahn-Fahrten und einer ersten Taxifahrt in Peru, kamen die drei Peru-Entdecker schließlich bei mir hier in Lima an.
Es war ganz schwer zu glauben, dass ich doch da tatsächlich meine Familie in meinem peruanischen Leben begrüßen konnte. Da standen sie mit ihren Koffern in der limeñischen Hitze und nach sechs Monaten konnten wir uns das erste Mal wieder in den Arm nehmen. Das das natürlich ein Moment voller Freude war, brauche ich sicherlich nicht extra zu erwähnen.
Mit einem selbstgemachten Mangosaft wurde dann erst einmal Barranco erkundet, in dem meine Eltern für die ersten Tage ein Zimmer hatten. Vom Hostal aus konnte man sogar schon das Meer sehen und dorthin setzten wir uns dann erst einmal, um ein wenig zu quatschen. Schon gleich wurde das erste Lúcumaeis probiert (mein Lieblingseis) und die drei schneegeplagten Schwarzwälder freuten sich über die Sonne und den Sommer.


Später machten wir uns dann auf den Weg in die Ciudad, mein peruanisches Zuhause musste ich natürlich gleich demonstrieren. So besichtigten wir erst einmal mein Häuschen dort und trafen meine Mitfreiwilligen. Zum Mittagessen gingen wir dann in meinem Stadtteil, San Juan de Miraflores, auf dem Mercado. Auf dem Weg dorthin kamen uns gerade alle Kinder aus der Schule entgegen und so konnte meine Familie schon gleich einmal miterleben, wie oft man hier am Tag mit 'Buenos días, Hermano' begrüßt werden kann.
Auf dem Mercado gabs dann gleich einmal eine Auswahl an verschiedenen Spezialitäten, allen voran eine Portion Ceviche, dazu Yuca frita. Außerdem probierten wir Lomo Saltado, Papa a la Huancaina und Arroz con Mariscos, dazu eine große Kanne Chicha Morada. Allen hats super geschmeckt (mir sowieso :) ) und die erste peruanische Mahlzeit hat ihre Probe bestanden. 


Danach erkundeten wir noch ein wenig den Mercado, der auch für mich immer wieder spannend ist (auch ich entdecke immer wieder Neues dort).


Ganz besonders das Obst hat es mir ja angetan und deshalb holten wir uns davon erst einmal eine große Ladung bei der lieben Obstfrau, bei der ich immer einkaufe und die besonders nett meine Familie begrüßt hat. 


Nach einem frisch gepressten O-Saft in der Tüte ging es dann zum Obstessen und Kaffetrinken (jaja, die Eltern...) wieder zurück in die Ciudad. Dort fanden dann Grenadilla, Maracuyá und Manzanitas ihre neuen Anhänger (oder auch nicht) und die genialen Mangos hier wurden mit Begeisterung probiert.



Auf Grund des sich bemerkbar machenden Jetlags fand mein Besuch dann schon sehr früh ins Bett – was aber auch gut so war, denn am nächsten Morgen sollte es schon früh losgehen.

Der nächste Tag wurde zum Ciudad-Tag, einmal von morgens bis abends einen Tag hier miterleben, mit den Jungs gemeinsam essen und nebenbei feierten wir noch ein wenig meinen 20. Geburtstag.
Debo, die bei mir im Zimmer ein Schlafplätzchen gefunden hatte, kam dann gleich um halb sechs morgens mit zum putzen ins Pabellón und verunsicherte mit ihrer Anwesenheit ein wenig meine Chicos. Mit großen Augen starrten sie sie an, es war immer etwas Besonderes, wenn plötzlich jemand Neues im Haus stand. Doch schon bald hatten sich die Jungs gewöhnt und fleißig half Debo mir, Dormitorio I sauber zu bekommen.


Um sechs kamen dann auch Mama und Papa zum Pabellón, gemeinsam mit den Jungs gingen wir dann zum Frühstück. Leider war Freitag, was hieß, dass es keinen Quaker zum Frühstück gab (der sehr sehr lecker ist), sondern Quinoa (der sehr unlecker ist). Trotzdem, probiert werden musste hier alles. 


Gemeinsam brachten wir die Jungs dann in die Schule und um acht ging es dann zur Messe, die an diesem Tag für mich als Geburtstagskind besonders schön war. Am Ende haben alle noch für mich die Bendición de San Francisco und das peruanische 'Häppi Bärdei' gesungen, was sehr schön war.



Danach gings zurück ins Haus und die liebe Bell hatte mir doch glatt einen Kuchen gebacken :). 


Der wurde gemeinsam mit Familie + Freiwilligen verspeist und nebenbei ein wenig Geschenkle ausgepackt und Karten gelesen – hierbei noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die an mich gedacht haben!


Später gings dann noch einmal zum Mercado, um noch ein wenig frischen Saft zu probieren – Especial, Surtido, einfach immer ein Genuss.
Mittags wurde dann gemeinsam der Tisch im Comedor gerichtet, zu viert ging das natürlich super schnell. Es war Freitag, Fisch-Tag, und somit fand ein leckeres Ceviche Platz auf unseren Tellern. Und die Hermanas de la Cocina haben mal wieder gezeigt, dass sie einfach immer tolle Sachen zubereiten.



Freitag ist zudem auch Waschtag der Schuluniformen und so ging es nach dem Essen mit dem mit einem Haufen Klamotten gefüllten Einkaufswagen zur Lavandería, die natürlich auch noch kurz besichtigt wurde. Der Hof, in dem die Wäsche aufgehängt wird, die großen Waschbecken, in denen von Hand gewaschen wir und die große 'Waschmaschine', die wohl einzigartig hier in der Ciudad ist.


Nachmittags gings dann zum üblichen Geburtstagstreffen in die Dirección, wo es eine Torte von der Ciudad gab – genialerweise mein absoluter Liebling, Lúcumatorte. Die lieben Freiwilligen haben dort alle so schön auch noch einmal gesungen :).


Weiter ging es mit einem Spaziergang durch die Ciudad, bei dem ich das große Gelände und alle sich dort befindenden Gebäude und sonstigen Sachen demonstrieren konnte. Und so schnell verging auch schon die Zeit, dass wir schnell ins Pabellón zurück mussten, um die Jungs in die Alabanza zu begleite. Es war eine etwas verplante Alabanza, aber die Familia war ja eh nur zum zuschauen dabei.


Beim Abendessen hatten meine Jungs glücklicherweise drei neue Daumencatchen-Gegner vor sich und gönnten mir somit mal eine Pause. Als ich nach der Reise wieder zurückgekehrt bin, haben mir die an meinem Tisch immer noch stolz von ihren Siegen gegen meine Eltern und meine Schwester erzählt :). 



Später durften sich meine Jungs dann alle noch über Gummibärchen freuen und wir ließen den Abend in Barranco in einer Bar mit dem ersten Pisco Sour ausklingen.


Den Samstag verbrachten wir dann gemeinsam im Zentrum Limas. Dort gab es den Plaza de Armas zu besichtigen und einige andere Kirchen, Plätze und Parks. 


Mittags gings dann richtig schön peruanisch Mittagsmenü für 7 Soles essen und danach auf den Cerro San Cristóbal, von dem man auf ca. 450m eine wunderbare Aussicht auf Lima hat. Wir hatten super Wetter und konnten so ziemlich weit blicken. Das letzte Mal war ich auf diesem Berg, als wir unsere Einfühungstage hatten und es war super spannend, nach dieser langen Zeit mal wieder dort oben zu sein.


Ein spontan gefundener Essensmarkt brachte uns dann noch einige weiter peruanische Spezialitäten näher (ich weiß, es geht wirklich ständig darum...), aber dieser Markt, den ich selbst nicht kannte, war wirklich cool. Da waren ganz viele verschiedene Gerichte ausgestellt und so konnten wir uns alles genaustens anschauen.


Als es dann so langsam dunkel wurde sind wir noch zum Parque de las Aguas gefahren, einem Park mit ganz vielen verschiedenen Brunnen und Wasserfontänen, die zum Teil mit bunten Farben und mit Musik verschönert sind. Dort war es wirklich super schön!

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