Nach
einem langen Flug, einem zehn stündigen Aufenthalt in New York mit
wilden U-Bahn-Fahrten und einer ersten Taxifahrt in Peru, kamen die
drei Peru-Entdecker schließlich bei mir hier in Lima an.
Es
war ganz schwer zu glauben, dass ich doch da tatsächlich meine
Familie in meinem peruanischen Leben begrüßen konnte. Da standen
sie mit ihren Koffern in der limeñischen
Hitze und nach sechs Monaten konnten wir uns das erste Mal wieder in
den Arm nehmen. Das das natürlich ein Moment voller Freude war,
brauche ich sicherlich nicht extra zu erwähnen.
Mit
einem selbstgemachten Mangosaft wurde dann erst einmal Barranco
erkundet, in dem meine Eltern für die ersten Tage ein Zimmer hatten.
Vom Hostal aus konnte man sogar schon das Meer sehen und dorthin
setzten wir uns dann erst einmal, um ein wenig zu quatschen. Schon
gleich wurde das erste Lúcumaeis probiert (mein Lieblingseis) und
die drei schneegeplagten Schwarzwälder freuten sich über die Sonne
und den Sommer.
Später
machten wir uns dann auf den Weg in die Ciudad, mein peruanisches
Zuhause musste ich natürlich gleich demonstrieren. So besichtigten
wir erst einmal mein Häuschen dort und trafen meine Mitfreiwilligen.
Zum Mittagessen gingen wir dann in meinem Stadtteil, San Juan de
Miraflores, auf dem Mercado. Auf dem Weg dorthin kamen uns gerade
alle Kinder aus der Schule entgegen und so konnte meine Familie schon
gleich einmal miterleben, wie oft man hier am Tag mit 'Buenos días,
Hermano' begrüßt werden kann.
Auf
dem Mercado gabs dann gleich einmal eine Auswahl an verschiedenen
Spezialitäten, allen voran eine Portion Ceviche, dazu Yuca frita.
Außerdem probierten wir Lomo Saltado, Papa a la Huancaina und Arroz
con Mariscos, dazu eine große Kanne Chicha Morada. Allen hats super
geschmeckt (mir sowieso :) ) und die erste peruanische Mahlzeit hat
ihre Probe bestanden.
Danach erkundeten wir noch ein wenig den
Mercado, der auch für mich immer wieder spannend ist (auch ich
entdecke immer wieder Neues dort).
Ganz
besonders das Obst hat es mir ja angetan und deshalb holten wir uns
davon erst einmal eine große Ladung bei der lieben Obstfrau, bei der
ich immer einkaufe und die besonders nett meine Familie begrüßt
hat.
Nach einem frisch gepressten O-Saft in der Tüte ging es dann zum Obstessen und Kaffetrinken (jaja, die Eltern...) wieder zurück in die Ciudad. Dort fanden dann Grenadilla,
Maracuyá und Manzanitas ihre neuen Anhänger (oder auch nicht) und
die genialen Mangos hier wurden mit Begeisterung probiert.
Auf
Grund des sich bemerkbar machenden Jetlags fand mein Besuch dann
schon sehr früh ins Bett – was aber auch gut so war, denn am
nächsten Morgen sollte es schon früh losgehen.
Der
nächste Tag wurde zum Ciudad-Tag, einmal von morgens bis abends
einen Tag hier miterleben, mit den Jungs gemeinsam essen und nebenbei
feierten wir noch ein wenig meinen 20. Geburtstag.
Debo,
die bei mir im Zimmer ein Schlafplätzchen gefunden hatte, kam dann
gleich um halb sechs morgens mit zum putzen ins Pabellón und
verunsicherte mit ihrer Anwesenheit ein wenig meine Chicos. Mit
großen Augen starrten sie sie an, es war immer etwas Besonderes,
wenn plötzlich jemand Neues im Haus stand. Doch schon bald hatten
sich die Jungs gewöhnt und fleißig half Debo mir, Dormitorio I sauber
zu bekommen.
Um
sechs kamen dann auch Mama und Papa zum Pabellón, gemeinsam mit den
Jungs gingen wir dann zum Frühstück. Leider war Freitag, was hieß,
dass es keinen Quaker zum Frühstück gab (der sehr sehr lecker ist),
sondern Quinoa (der sehr unlecker ist). Trotzdem, probiert werden
musste hier alles.
Gemeinsam brachten wir die Jungs dann in die Schule und um acht ging es dann zur Messe, die an diesem Tag für mich als Geburtstagskind besonders schön war. Am Ende haben alle noch für mich die Bendición de San Francisco und das peruanische 'Häppi Bärdei' gesungen, was sehr schön war.
Danach
gings zurück ins Haus und die liebe Bell hatte mir doch glatt einen
Kuchen gebacken :).
Der wurde gemeinsam mit Familie + Freiwilligen
verspeist und nebenbei ein wenig Geschenkle ausgepackt und Karten
gelesen – hierbei noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die
an mich gedacht haben!
Später
gings dann noch einmal zum Mercado, um noch ein wenig frischen Saft
zu probieren – Especial, Surtido, einfach immer ein Genuss.
Mittags
wurde dann gemeinsam der Tisch im Comedor gerichtet, zu viert ging
das natürlich super schnell. Es war Freitag, Fisch-Tag, und somit
fand ein leckeres Ceviche Platz auf unseren Tellern. Und die Hermanas
de la Cocina haben mal wieder gezeigt, dass sie einfach immer tolle
Sachen zubereiten.
Freitag
ist zudem auch Waschtag der Schuluniformen und so ging es nach dem
Essen mit dem mit einem Haufen Klamotten gefüllten Einkaufswagen zur
Lavandería, die natürlich auch noch kurz besichtigt wurde. Der Hof,
in dem die Wäsche aufgehängt wird, die großen Waschbecken, in
denen von Hand gewaschen wir und die große 'Waschmaschine', die wohl
einzigartig hier in der Ciudad ist.
Nachmittags
gings dann zum üblichen Geburtstagstreffen in die Dirección, wo es
eine Torte von der Ciudad gab – genialerweise mein absoluter
Liebling, Lúcumatorte. Die lieben Freiwilligen haben dort alle so
schön auch noch einmal gesungen :).
Weiter
ging es mit einem Spaziergang durch die Ciudad, bei dem ich das große
Gelände und alle sich dort befindenden Gebäude und sonstigen Sachen
demonstrieren konnte. Und so schnell verging auch schon die Zeit,
dass wir schnell ins Pabellón zurück mussten, um die Jungs in die
Alabanza zu begleite. Es war eine etwas verplante Alabanza, aber die
Familia war ja eh nur zum zuschauen dabei.
Beim Abendessen hatten meine Jungs glücklicherweise drei neue Daumencatchen-Gegner vor sich und gönnten mir somit mal eine Pause. Als ich nach der Reise wieder zurückgekehrt bin, haben mir die an meinem Tisch immer noch stolz von ihren Siegen gegen meine Eltern und meine Schwester erzählt :).
Später durften sich meine Jungs dann alle noch über Gummibärchen
freuen und wir ließen den Abend in Barranco in einer Bar mit dem
ersten Pisco Sour ausklingen.
Den
Samstag verbrachten wir dann gemeinsam im Zentrum Limas. Dort gab es
den Plaza de Armas zu besichtigen und einige andere Kirchen, Plätze
und Parks.
Mittags gings dann richtig schön peruanisch Mittagsmenü
für 7 Soles essen und danach auf den Cerro San Cristóbal, von dem
man auf ca. 450m eine wunderbare Aussicht auf Lima hat. Wir hatten
super Wetter und konnten so ziemlich weit blicken. Das letzte Mal war
ich auf diesem Berg, als wir unsere Einfühungstage hatten und es war
super spannend, nach dieser langen Zeit mal wieder dort oben zu sein.
Ein
spontan gefundener Essensmarkt brachte uns dann noch einige weiter
peruanische Spezialitäten näher (ich weiß, es geht wirklich
ständig darum...), aber dieser Markt, den ich selbst nicht kannte,
war wirklich cool. Da waren ganz viele verschiedene Gerichte
ausgestellt und so konnten wir uns alles genaustens anschauen.
Als
es dann so langsam dunkel wurde sind wir noch zum Parque de las Aguas
gefahren, einem Park mit ganz vielen verschiedenen Brunnen und
Wasserfontänen, die zum Teil mit bunten Farben und mit Musik
verschönert sind. Dort war es wirklich super schön!
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