Hallihallo von der anderen Seite der
Welt!
Nehmt euch viel viel Zeit – hier ist ne Menge zu lesen und anzuschauen!
Nehmt euch viel viel Zeit – hier ist ne Menge zu lesen und anzuschauen!
Es ist soo viel passiert die letzten
Tage – da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll :) Wollte schon
viel früher mal wieder hier rein schreiben, aber es war einfach
keine Zeit...
Das erste 'richtige' Wochenende ist nun
vorbei, bzw. das erste, an dem weder Jetlag noch Krankheit die
Aktivität eingeschränkt haben.
Café mit Jacky + Peruanischer Fahrstil
Aber ich beginne jetzt erst mal noch
beim Donnerstag, da gibt’s nämlich auch noch eine Kleinigkeit zu
erzählen. Mit Jacky von der Dirreción sind Bell, ich und die beiden
Lauras mit dem Auto nach Surco gefahren, ein Stadtteil neben
Miraflores. Jacky ist gefahren und es war mein erstes Mal in Peru in
einem Auto, dass kein Taxi und kein Bus ist :D Aber ehrlich gesagt:
Auch ihr Fahrstil ist genauso schlimm wie der von Taxi- oder
Busfahrern... Hab ich davon überhaupt schon geschrieben? Es ist echt
weder benzinsparend noch mitfahrerfreundlich wie hier Auto gefahren
wird. Es gibt hier einen Haufen dieser Geschwindigkeitsstopper auf
der Straße und mindestens genauso viele Schlaglöcher. Aber es ist
natürlich wichtig, zwischen diesen Hindernissen auf der Straße erst
mal richtig zu beschleunigen um dann kurz davor wieder hart
abzubremsen. Und das wirklich jedes Mal, eine lange Strecke in der
selben Geschwindigkeit wird hier eigentlich nie gefahren... ;)
Aber gut, zurück zum eigentlichen
Thema. Nach einer ziemlich langen Fahrt (an die Entfernungen habe ich
mich aber schon ziemlich gewöhnt, niemand meckert, wenn man mal 30
bis 40 Minuten wohin fährt, um da ein, zwei Stunden zu bleiben) sind
wir an einem kleinen Café angekommen, das wirklich supersüß
eingerichtet war. Es war total mein Stil und es sah auch recht nobel
aus. Wir Mädels haben dort dann einige Zeit verbracht, geredet und
ich habe einen megaleckren Joghurt-Smoothie aus den Früchten
Chirimoya (süße leckre Frucht, hab ich dann auf dem Markt am
nächsten Tag gleich geholt) und einer zweiten, die so ähnlich wie
Granatapfel ist. Das Obst hier ist einfach genial :)
Das Eis brechen
Am Freitag haben meine Kleinen dann
Besuch bekommen am Nachmittag, von anderen Schulkindern. Diese haben
erst die Jungs beschäftigt mit Fußball und so, danach haben sie
eine Menge Süßigkeiten, Spiele, Bücher und neue Schlafanzüge für
alle mitgebracht. Warum genau – keine Ahnung, wurde uns nicht
gesagt ;) Aber die Lehrer waren eigentlich voll nett und haben auch
einige Zeit mit mir gesprochen.
Danach gab es für mich irgendwie
nichts zu tun und mir wars zu blöd, einfach rumzusitzen. Also hab
ich mir eins von den Kinderbüchern geholt, die mitgebracht wurden
und angefangen zu lesen. Dazu muss ich noch etwas von meinen Hermanas
erzählen, also den Frauen, mit denen ich zusammenarbeite. Ich habe
dazu gar nicht so viel geschrieben, aber es war bisher nicht immer so
ganz leicht von Anfang an. Ich habe mich nicht wirklich so gefühlt,
als würden sich die Hermanas auch nur im Entferntesten für mich
interessieren und gesprochen haben sie auch kaum etwas. Das hat mich
manchmal schon etwas unglücklich gemacht, da dazu auch noch ein paar
andere eher negative Dinge gekommen sind. Aber aller Anfang ist
schwer – ich habe mir gesagt, dass ich mich einfach erst mal hier
eingewöhnen muss und auch mehr Spanisch lernen, um mit den Leuten
hier auch wirklich reden zu können. Ich habe immer wieder versucht,
etwas mehr mit den Hermanas zu reden, was auch immer besser geklappt
hat. Das Problem ist zudem auch, dass Jenny, mit der ich hier ja
zusammenarbeite, eigentlich so gut wie überhaupt kein Spanisch kann.
Ich denke, dass dadurch die Hermanas auch einfach nicht so viel mit
ihr anfangen konnten. Aber nun sitze ich da und lese König der Löwen
in Kurzform auf Spanisch und meine Hermana fragt mich, ob ich das
denn verstehe. Dadurch sind wir mal so richtig ins Gespräch gekommen
und es hat sie total gefreut, dass ich doch so viel Spanisch kann.
Zum Schluss hat sie mich sogar umarmt, mir ein Küsschen gegeben und
gemeint, dass sie sich freut, dass ich hier her gekommen bin.
Ich weiß zwar jetzt nicht, wie es
nächste Woche so weiter geht, aber mir kam es irgendwie so vor, als
wäre dadurch etwas das Eis zwischen den Hermanas (zumindest dieser
einen) und mir gebrochen – was sich richtig gut angefühlt hat! :)
Ich dachte zwar am Anfang, ohje, das wird was hier für ein Jahr,
aber mittlerweile glaube ich, dass sich das richtig gut entwickeln
wird bzw. kann. Ich wurde jetzt auch schon (obwohl ich ja etwas
kürzer hier bin als meine Mitfreiwillige) in die Augenklinik
geschickt, die hier direkt neben der Ciudad ist, und zweimal zum Arzt
mit zwei der Jungs. Also – auch die Arbeit hat positive
Entwicklungen zu verschreiben :)
Ich hoffe, das war jetzt für 'Außenstehende' nicht zu verworren formuliert... ;)
Miraflores
Weiter gings am Samstag mit Miraflores
(ich erwähne jetzt zum letzten Mal, dass das das sogenannte
Reichenviertel ist, ab jetzt müsst ihr das einfach wissen). Die
anderen waren letztes Wochenende schonmal dort, aber da habe ich ja
lieber das Bett gehütet. So hatte ich zwar schon davon gehört, aber
konnte mir dann jetzt auch selbst ein Bild machen.
Mit zwei der amerikanischen
Freiwilligen sind Bell und ich zu einer Sprachschule gegangen, in der
die Amerikaner einen Sprachkurz machen bzw. zur Zeit Einzelstunden
bekommen. Bell und ich sind dorthin mal mitgegangen, weil wir
überlegen, auch noch einen Kurs oder Stunden zu belegen, da wir doch
der Meinung sind, hier in der Ciudad zu wenig Spanisch zu sprechen.
Auch dieser Punkt gehört zu den negativen des anfänglichen Tiefs,
der aber dennoch immernoch besteht. Allerdings bin ich mittlerweile
der Überzeugung, dass mit etwas mehr Eigeninitiative, als man es in
einer Gastfamilie vielleicht bräuchte, trotzdem alles zu erreichen
ist.
Auf jeden Fall haben wir uns die
Sprachschule und das Kursangebot angeschaut, das uns sehr überzeugt
hat und wir werden noch einmal überlegen, aber dort dann
wahrscheinlich auch noch ein paar Stunden nehmen. Gut an dieser
Schule ist zum Beispiel, dass es nur peruanische Lehrer gibt, die
dann im Einzelunterricht auch wirklich intensiv Spanisch mit einem
reden und man auf sein Niveau angepassten Stoff bekommt, dessen
Themen man sich aussuchen kann.
Danach sind Bell und ich zum Parque
Reducto gelaufen (trotz Karte und der Überzeugung, die Richtung zu
wissen, ist Lima irgendwie überall schwer für die Orientierung...).
An diesem Park sind wir mit dem Taxi bei der Hinfahrt vorbei gefahren
und hatten dort einen Markt gesehen, den wir uns anschauen wollten.
Und es hat sich gelohnt, dorthin zu gehen! :) Der Markt war echt
cool, es gab ganz viel verschiedene Dinge zu essen, Käse, herzhaftes
und süßes Gebackenes, Oliven, Öl, so Müsliriegel, Obst und auch
etwas Handwerk. Von den meisten Sachen standen kleine Schälchen zum
probieren herum und wir haben uns erstmal durch den ganzen Markt
gegessen, wobei alles echt super lecker war. Danach haben wir noch
gefüllte Teigtaschen gegessen und dabei zwei Mädels getroffen, die
auch Freiwillige hier in Lima aus Deutschland sind. Es war cool und
interessant, mal mit ganz anderen Freiwilligen zu reden und zu
erfahren, was sie so machen und wies ihnen geht. Es gibt auch echt
unterschiedliche Projekte, da die beiden zum Beispiel in Ökogärten
von Schulen arbeiten.
Später sind wir dann zum Parque
Kennedy gegangen, der hier irgendwie der Hauptplatz sein soll –
allerdings hat mir der Reducto, den wir ja nur zufällig aufgesucht
haben, besser gefallen. Im Parque Kennedy war immerhin gerade eine
Blumenausstellung namens Peruflora, die schön anzusehen war.
Weite gings dann zum Strand! :) Es ist
echt schön, immer wieder so einfach ans Meer zu kommen. Und als wir
dann an der Küste angekommen sind, ist doch tatsächlich sogar die
Sonne wieder rausgekommen – da wars dann gleich doppelt schön :)
In Miraflores kann man von der Küste, die einiges erhöht liegt, mit dem Gleitschirm durch den Aufwind, der dort herrscht, in die Lüfte starten. Dann kann man über dem Meer und über den Hochhäusern von Miraflores fliegen, was bestimmt echt cool ist. Wir sind dann direkt an dem Platz gewesen, an dem die Paraglider starten und haben eine ganze Weile zugeschaut. Die Gleitschirme am Himmel über dem Meer sahen echt schön aus.
In Miraflores kann man von der Küste, die einiges erhöht liegt, mit dem Gleitschirm durch den Aufwind, der dort herrscht, in die Lüfte starten. Dann kann man über dem Meer und über den Hochhäusern von Miraflores fliegen, was bestimmt echt cool ist. Wir sind dann direkt an dem Platz gewesen, an dem die Paraglider starten und haben eine ganze Weile zugeschaut. Die Gleitschirme am Himmel über dem Meer sahen echt schön aus.
Mit einem weiteren leckren Smoothie
(Piña-Fresa)
haben wir uns dann in den Parque de Amor gesetzt, der direkt am Meer
neben den Paraglidern ist und aus einer großen Statue zweier sich
Liebender besteht und vielen schönen Mosaiken. Ein sehr angenehmer
Nachmittag :)
Jetzt
nur nicht die Motivation verlieren, das Beste vom Wochenende kommt
zum Schluss!
La Fila de Modas
La
Fila de Modas – FashionShow in Miraflores war angesagt für alle
weiblichen Freiwillgen. Veranstaltet wurde die Modenschau zu einem
guten Zweck, von und für eine Organisation, die sich um behinderte
Kinder kümmert. Die Eintrittskarten (100 Soles das Stück, also ca.
30 Euro) haben wir von Hermano Hugo, dem 'Obermönch' der Ciudad,
geschenkt bekommen, den ich aber noch nicht einmal kenne, da er seit
vor meiner Ankunft bis noch Mitte Oktober in Rom ist. Habe aber
gehört, dass der echt nett sein soll (hat er mit den netten Geschenk
ja auch gezeigt) und ich freue mich schon, ihn bald endlich mal
kennen zu lernen.
Was
sollen wir anziehen?! Das war natürlich die schwierigste Frage, die
wir Mädels uns schon vor Tagen gestellt hatten... aber sehr viel
schicke Sachen gibt unser Kleiderschrank ja gar nicht her, also war
die Auswahl auch nicht so groß. Aber man geht dort 'elegante' hin,
wurde uns gesagt. Also haben wir uns schick gemacht, das erste Mal so
richtig, seit wir hier angekommen sind, da wir hier alle
normalerweise ziemlich gammlig rumlaufen. Es richtet sich ja auch
niemand, um zu putzen, Essen zu verteilen und dreckige Kinderhände
um sich zu haben ;)
Angekommen auf dem Gelände der Modenschau war ich erst mal so richtig beeindruckt! Auf dem Gelände einer alten Ruine war aus Stoffplanen ein Gebäude gebaut worden, in dem das ganze stattfand. Dadurch, dass die Vorder- und Rückseite des Gebäudes aus durchsichtigem Stoff war, konnte man hinter den Models auf dem Laufsteg die Ruinen sehen, die angestrahlt wurden – sehr cool! Der Weg dorthin war ein Meer aus Kerzen und schon vor dem Eingang standen Securityleute und Männer mit Schildern, die den Autos den Weg weise.
Innen
angekommen liefen überall Kellner mit Tabletts herum, auf denen die
köstlichsten Leckereien und Getänke serviert wurden – alles
gratis natürlich :) Es gab Pisco Sour und Champagner so viel wir
wollten und verschiedene Snacks wie Carpaccio,
Shrimps,
Fleischspieße, Tintenfisch und später dann kleine Pralinen.
Überall
liefen Journalisten herum und haben auch Fotos von uns gemacht und
sich danach sogar unsere Namen aufgeschrieben... wir haben uns
gefühlt wie echte VIPs :D Aber es war echt cool – vielleicht kommt
jetzt ein Foto von uns in der 'Hola' (nicht so spektakulär), dem 'El
Comercio' (größte Tageszeitung in Peru) oder der peruanischen
'Vogue' (sehr cool!).
Die
Modenschau an sich war dann aber auch cool, die Mode, die gezeigt
wurde, hatte wirklich so einen peruanischen Touch, das war schön
auzuschauen. Es wurden verschiedene Bikinis und Kleider gezeigt, die
wohl aus Alpakawolle oder so etwas waren. Davor hat auch noch ein
peruanischer Schnulzensänger im Playback ein Liedchen geträllert und
wir waren alle einfach nur rundum zufrieden :)
Sargento Pimienta
Doch
der Abend war noch nicht vobei! ;)
Wir
sind dann noch gemeinsam nach Barranco gefahren und dort in den Club
'Sargento Pimienta', der richtig cool ist. Mir hat die Musik dort
super gefallen, es war eine Mischung aus Bekanntem und Unbekanntem
und etwas rocklastig und vieles altes. Also wurde getanzt und geredet
und später am Abend habe ich dann auch noch einige Peruaner
kennengelernt und mich mit verschiedenen unterhalten, was auch echt
mal cool war, nicht immer nur mit Freiwilligen oder Erwachsenen oder
kleinen Kindern zu reden ;) Ich konnte mich auch mal wirklich eine
lange Zeit auf Spanisch unterhalten, was mir sehr gut gepasst hat.
Zurück gings dann spät nachts mit dem Taxi – auch Taxifahren ist schon kein Problem mehr :)
Zurück gings dann spät nachts mit dem Taxi – auch Taxifahren ist schon kein Problem mehr :)
American Breakfast
Heute
am Sonntag gabs dann American Breakfast bzw. Lunch – allerdings
nicht sehr 'american', da all die geplanten amerikanischen Dinge wie
Bacon, Eggs und Pancakes aufgrund nicht vorhandenen Gases und dadurch
mit einem funktionslosen Herd ins Wasser gefallen sind. Aber es war
trotzdem ein super leckres Frühstück mit selbstgemachtem Erdebeer-
und Papayasaft, Käse aus den Anden und Avocadocreme. Das Essen hier
ist einfach nur zu empfehlen!
Geschafft. Glückwunsch, hier ist für heute dann mal fertig :D Aber die nächsten Tage gibts warhscheinlich eh nicht viel Spannendes, also könnt ihr euch bei Interesse diesen Brocken einfach nochmal durchlesen, falls Zuhause in Deutschland plötzlich langeweile aufkommen sollte (oder doch jemand irgendwie das Gefühl hat, mich zu vermissen...).
Geschafft. Glückwunsch, hier ist für heute dann mal fertig :D Aber die nächsten Tage gibts warhscheinlich eh nicht viel Spannendes, also könnt ihr euch bei Interesse diesen Brocken einfach nochmal durchlesen, falls Zuhause in Deutschland plötzlich langeweile aufkommen sollte (oder doch jemand irgendwie das Gefühl hat, mich zu vermissen...).
Ich
kann überhaupt nicht glauben, dass ich erst gestern vor zwei Wochen
hier nach Lima gekommen zu sein – es fühlt sich so viel länger
an! Aber so langsam habe ich echt das Gefühl, hier angekommen zu
sein. Ich habe mich eingelebt, verstehe mich gut mit allen, mit denen
ich zusammen wohne, kenne mich schon einigermaßen in der Stadt aus,
Spanisch klappt soweit ganz okay, die Arbeit läuft und wird eher
besser, weil ich mehr zu tun bekomme und wir sind sogar schon dabei,
unsren Urlaub im Januar zu planen... :)
Bis
bald – Besito!
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